Am Montag entscheidet der Rat Wird die Balker Aue bald zur Baustelle?

Leichlingen · Am Montag entscheidet der Rat, ob auf dem Sport-Gelände demnächst eine Kita und eine Turnhalle geplant werden.

 Der noch relativ neue Tartanplatz auf dem Sportplatz Balker Aue hinter den Umkleiden würde nach der aktuellen Planung ersatzlos wegfallen.

Der noch relativ neue Tartanplatz auf dem Sportplatz Balker Aue hinter den Umkleiden würde nach der aktuellen Planung ersatzlos wegfallen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

In der Balker Aue könnte bald, neben einer stadteigenen Sporthalle, auch eine neue Kindertagesstätte entstehen. Sofern der Rat am nächsten Montag für den SPD-Antrag stimmt, könnte schon 2019 mit der Planung begonnen und die viergruppige Einrichtung für insgesamt 75 Kinder zeitnah realisiert werden. Allerdings sorgt der Standort für reichlich Diskussion: Der Reit- und Fahrverein beispielsweise sieht seine Vereinsarbeit gefährdet. Der Obstmarkt müsste umziehen.

Not macht erfinderisch, so auch die Politik. Auf der Suche nach einem geeigneten Gelände für die dringend gebrauchten Kindergartenplätze in der Stadt, ist – auf Antrag der Sozialdemokraten und nach Prüfung der Verwaltung – ein Standort lokalisiert worden, an dem sich relativ schnell und unproblematisch eine Kita realisieren ließe. Das Gelände der Balker Aue gehört der Stadt, zudem besteht Baurecht, was ein langwieriges Verfahren mit Bauanträgen ersparen würde. Die Infrastruktur ist gegeben, und die Nähe zum Sportpark ließe eine spezialisierte, bewegungsfreudige Ausrichtung der Kita zu.

Doch die augenscheinlich perfekten Gegebenheiten für eine Kindertagesstätte lässt andere Akteure aufhorchen, nämlich die aktuellen Nutzer der Balker Aue. Sowohl der Stadtsportverband als auch der Reit- und Fahrverein lehnen den Standort für eine Kita ab. Die Nähe zu Reitkoppel und Ställen bergen, so Vereinsvorsitzender Oliver Kuntze, „erhebliche Gefahren und Risiken.“ Wegen der neuen Kita würde zudem ein Teil der Parkfläche wegfallen, was für Großveranstaltungen wie die Leichlinger Reitertage oder den Obstmarkt ein Problem wäre. „Großveranstaltungen wären nicht mehr durchführbar. Mit dem Ausfall des Reitturniers würde eine wichtige Einnahmequelle verloren gehen, die die Existenz unseres Reitvereins gefährden würde“, schreibt Kuntze.

Helmut Wagner (CDU), stellte sich hinter Vereine und Veranstalter, äußerte Bedenken: „Der Sportverband hat erhebliche Probleme mit diesem Standort. Und auch die CDU sieht es sehr kritisch.“ Er bemängelte, dass es bislang keine anderen Lösungsmöglichkeiten gegeben habe und führte zudem den Verlust des neuen Tartanplatzes (Wert: knapp 56.000 Euro) hinter den neuen Umkleidekabinen an. Für den gäbe es erstmal keinen Ersatz. Ingolf Bergerhoff, Fachbereichsleiter für Soziales, Jugend, Bildung und Sport, versprach aber, eine Alternative für den Wegfall des Tartanplatzes zu suchen.

Auch Lother Esser (FDP) äußerte Bedenken und appellierte, einen anderen Standort zu suchen. Die CDU brachte Eicherhofsfeld ins Spiel, was der Ausschuss aber ablehnte. Am Ende stimmte auch der HuF – wie die übrigen Fachausschüsse – mit Enthaltung der CDU-Fraktion der Beschlussempfehlung zu, am Standort Balker Aue eine Sporthalle zu planen und diesen für die Errichtung einer Kita vorzusehen.

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