Karneval Kein Fahrzeug für das Prinzenpaar

Leichlingen · Bislang hat sich kein Autohaus oder -verleiher bereit erklärt, die Jecken zu sponsern. Notfalls nutzen sie Privatautos.

 Das Leichlinger Prinzenpaar Axel I. und Andrea I., Prinzenführer Mike Schumacher, VLK-Präsident Werner Fuchs und 1. Adjutant Jürgen Rettig (v.l.).

Das Leichlinger Prinzenpaar Axel I. und Andrea I., Prinzenführer Mike Schumacher, VLK-Präsident Werner Fuchs und 1. Adjutant Jürgen Rettig (v.l.).

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Majestätisch ist anders: Zur Prinzenproklamation heute Abend in der Aula des Gymnasiums Am Hammer wird das designierte Leichlinger Prinzenpaar Andrea I. und Axel I. (Steinacker) im Privatauto vorfahren. Denn kein Autohaus in Leichlingen und Umgebung hat sich bislang bereit erklärt, kostenlos Fahrzeuge für die Tollitäten zur Verfügung zu stellen – so wie in den Jahren zuvor. Da mussten die Narren lediglich den Sprit selbst bezahlen. „Wir bedauern sehr, dass sich kein Sponsor findet. Das ist ein großes Problem“, sagt Bürgermeister Frank Steffes. „Aber wir hoffen, dass sich doch noch was tut.“

Dringend benötigt werden ein Siebensitzer und ein kleineres Fahrzeug für vier bis fünf Personen oder alternativ ein Neunsitzer für die ganze Equipe, erklärt Prinzenführer Mike Schumacher. „Wir haben die gesamte Gegend abgegrast, aber überall bekamen wir zu hören: Machen wir nicht mehr – Sparmaßnahmen.“

Die Alternative hieße Mieten. „Aber für die komplette Session ein Auto bei einem großen Autoverleih zu mieten, das wäre viel zu teuer“, ergänzt VLK-Präsident Werner Fuchs. Denn so ein Prinzenfahrzeug sei schließlich nicht nur am Wochenende, sondern auch unter der Woche ständig auf Achse.

Sogar der Prinz selbst ist schon auf Betteltour gegangen, und zwar bei Ford. „Aber“, bedauert er, „die sponsern ausschließlich das Kölner Dreigestirn.“ Dabei stellen die Karnevalisten gar keine besonderen Ansprüche an das Fahrzeug: „Ein Lenkrad wäre natürlich toll“, sagt Fuchs und lacht. „Aber die Farbe ist egal, und es muss auch kein Neuwagen sein.“

Ein offizielles, im Idealfall auch beklebtes Prinzenfahrzeug hat natürlich große Vorteile: Die anderen Autofahrer lassen einen eher mal durch, wenn Zeitdruck herrscht, und auch in Sachen Parken herrscht etwas mehr Narrenfreiheit, weiß der Bürgermeister aus Erfahrung. „Wir hoffen, dass sich noch jemand meldet“, sagt Axel I. „Wir fragen auch alle im Bekanntenkreis herum.“ Denn die Fahrt in mehreren kleinen Privatautos sei keine Lösung. „Das würde ja auch bedeuten, dass wir permanent drei Fahrer brauchen.“

Die Stimmung wollen sich die Jecken dennoch nicht vermiesen lassen und freuen sich auf die Proklamation am heutigen Samstagabend (Einlass 18 Uhr). „Um 21 Uhr ist es so weit, dann bin ich endlich Prinz“, sagt Axel I. Und VLK-Präsident Fuchs, der wie in den Vorjahren kurz vor der Proklamation „nur sehr schlecht bis gar nicht“ schlafen konnte, hofft auf viele Gäste. „Denn wir haben ein tolles Programm mit Musik, Witz und Tanz.“ Auch das Leichlinger Männerballett tritt auf.

Außerdem wird ein Bild der Künstlerin Birgit Honné versteigert, das Mindestgebot soll bei rund 80 Euro liegen. Das Kunstwerk ist sehr farbenfroh, zeigt einen Clown und blühende Bäume und misst 60 mal 80 Zentimeter. „Es würde sich perfekt in einem Foyer oder einer Praxis machen“, schlägt Fuchs vor. Wie auch die Erlöse aus dem Verkauf von Stickern und Schlüsselanhängern (mit Einkaufswagenchip) geht das Geld an die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS), die das Prinzenpaar unterstützt.

Am 12. Januar 2019 gibt es zudem im Opladener Café Deycks eine karnevalistische Benefizgala und am 26. Januar im Bistro Lanzelot (jeweils ab 11.11 Uhr). „Der Eintritt ist frei, alle Künstler treten ohne Gage auf, und das Programm wechselt im Halbstunden-Takt“, sagt Fuchs. Ein Teilerlös aus dem Getränkeverkauf geht wiederum an die DKMS.

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