Langenfeld Vorsorge am Arbeitsplatz

Langenfeld · Im regionalen Briefzentrum an der Elisabeth-Selbert-Straße in Langenfeld ließen gestern 50 Post-Mitarbeiter bei einem so genannten Herz-Kreislauf-Screening ihre Blutwerte untersuchen.

 Thomas Holz gehörte zu den Post-Mitarbeitern, die sich gestern im Briefzentrum von Sonya Körber ihre Blutwerte bestimmen ließen. Danach folgte jeweils ein Beratungsgespräch mit einer Fachärztin.

Thomas Holz gehörte zu den Post-Mitarbeitern, die sich gestern im Briefzentrum von Sonya Körber ihre Blutwerte bestimmen ließen. Danach folgte jeweils ein Beratungsgespräch mit einer Fachärztin.

Foto: Matzerath

Dass der Zuckerwert von Thomas Holz gestern Vormittag leicht erhöht ist, hat seinen Grund: "Ich habe gerade ein Bonbon gelutscht", sagt der 50-Jährige zu Sonya Körber, die ihm im Briefzentrum gerade einen Tropfen Blut für einen Schnelltest seines Zucker- und Fettwerts abgenommen hat. Wie der in der Kommisionierungsanlage beschäftigte Holz nehmen gestern insgesamt 50 Post-Bedienstete im Briefzentrum gratis am so genannten Herz-Kreislauf-Screening teil, bei dem sie nach dem Schnelltest und einer Blutdruck-Messung jeweils mit einer Fachärztin deren Erkenntnisse besprechen.

"Herzinfarkt, Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen sind die häufigsten Erkrankungs- und Todesursachen in Deutschland", sagt Petra Wanner von der Betriebskrankenkasse BKK, die den gestrigen Gesundheitscheck an der Elisabeth-Selbert-Straße mit der Screening-Firma Heigel arrangiert hatte. Durch solch eine Blutuntersuchung ließen sich krankhafte Veränderungen frühzeitig erkennen und Risikofaktoren oftmals bannen.

Immer wieder riet die Ärztin, die auch Herzfrequenz und Arteriensteifigkeit untersuchte sowie gutes vom schlechten Choslesterin unterschied (siehe Infokasten) gestern zu einer gesundheitsbewussten Lebensweise. "Dazu gehört viel Bewegung, außerdem eine fettarme und ausgewogene Ernährung mit Salat, Obst, Gemüse, Getreide, Geflügelfleisch und Fisch." Und Raucher sollten dieses Laster aufgeben.

Einen konkreten Anlass wie etwa einen erhöhten Krankenstand gab es nach Angaben von Manfred Bonn für das gestrige Angebot nicht. Doch wies der für die Region zuständige Personalleiter der Deutschen Post darauf hin, dass der Altersdurchschnitt der rund 700 in Langenfeld beschäftigten Mitarbeiter bei Ende 40 liege. Zudem sei mancher durch Akkordarbeit, Schichtdienst oder auch Zusatzjob belastet. "Viele haben auch keinen festen Hausarzt, so dass solch ein Gesundheitscheck während der Arbeitszeit wie auch weitere vorbeugende Angebote unseres Unternehmens sehr wichtig sind."

Das bestätigen Klaus-Dieter Lukaschewski und Martine Sczigiol-Weber, die bei der Post als Sozialberater tätig sind. "Wir wollen nicht nur alt werden, sondern auch irgendwann fit und gesund in den Ruhestand gehen", merkte Lukaschewski an. Gar als "grandios" beurteilte die beteiligte Ärztin, die namentlich nicht genannt werden wollte, im Gespräch mit der RP dieses gesundheitsfördernde Angebot am Arbeitsplatz. Überrascht habe sie indes, dass etliche der Untersuchten mit den Blutdruckwerten wenig anzufangen wussten. "Das fand ich schon erschreckend!"

Thomas Holz wusste besser Bescheid und war über das Angebot voll des Lobes. "Es ist doch wichtig zu wissen, wie es um einen steht, um gegebenenfalls gegenzusteuern."

frage des tages

(RP/rl)
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