Langenfeld Info-Truck weckt Neugier auf Technik

Langenfeld · Berufe in der Metall- und Elektroindustrie haben ein Handicap, sagt der Pädagoge Axel Schneider. "Sie haben komische Namen, und man sieht die Leute selten bei der Arbeit. Unter einem Polizisten kann sich jeder etwas vorstellen." Deshalb parkte jetzt der neue "Info-Truck" der Metall- und Elektroindustrie auf dem Schulhof der Langenfelder Johann-Gutenberg-Realschule. Das zweigeschossige Mobil, das ganzen Klassen Platz bietet, soll helfen, Vorbehalte gegenüber technischen Berufen abzubauen, und die Attraktivität der Ausbildung möglichst erlebnisreich darzustellen.

 Pädagoge Axel Schneider erklärt einigen Gutenberg-Realschülern ein frisch gefertigtes Bauteil - nur eine von vielen möglichen Technik-Demonstrationen im Info-Truck der Metall- und Elektroindustrie.

Pädagoge Axel Schneider erklärt einigen Gutenberg-Realschülern ein frisch gefertigtes Bauteil - nur eine von vielen möglichen Technik-Demonstrationen im Info-Truck der Metall- und Elektroindustrie.

Foto: RALPH MATZERATH

Berufe in der Metall- und Elektroindustrie haben ein Handicap, sagt der Pädagoge Axel Schneider. "Sie haben komische Namen, und man sieht die Leute selten bei der Arbeit. Unter einem Polizisten kann sich jeder etwas vorstellen." Deshalb parkte jetzt der neue "Info-Truck" der Metall- und Elektroindustrie auf dem Schulhof der Langenfelder Johann-Gutenberg-Realschule. Das zweigeschossige Mobil, das ganzen Klassen Platz bietet, soll helfen, Vorbehalte gegenüber technischen Berufen abzubauen, und die Attraktivität der Ausbildung möglichst erlebnisreich darzustellen.

In seiner Einführung knüpft Schneider, einer von zwei Betreuern in dem Truck, zunächst an Alltäglichem an und präsentiert den Schülern der 9 b verschiedene Stecker. So erklärt er, warum der HDMI-Stecker für den Fernseher mit Gold beschichtet ist: "Weil es gut leitet und nicht korrodiert, wie etwa Kupfer." Nach der kleinen Steckerkunde führt er kurz die Arbeitsstationen vor, an denen die Schüler dann ihr Technikverständnis ganz intuitiv austesten können. So muss etwa ein Fahrstuhl programmiert werden oder eine computergesteuerte CNC-Messmaschine, mit der dann ein Werkstück gefertigt wird. Ein Arbeitsplatz simuliert eine Abfüllanlage, in der "Korken" passgenau auf "Flaschen" gesetzt werden sollen. Über ein Steuerungspult können sowohl das Fließband als auch der Greifer angesteuert werden. Felix (13) und Marvin (14) ignorieren die Bedienungsanleitung auf dem Tablet links und probieren einfach einmal alle Hebel aus, erschließen sich so allmählich den Prozessweg und kommen schließlich nach mehreren Fehlversuchen zu Ziel.

Julia (14) und Angelina (14) sind vorsichtiger, sie schrecken erstmal mit einem Aufschrei zurück, als der Greifer einen Schwall Druckluft ablässt. Dann studieren sie sorgfältig die Anleitung, befolgen die Anweisung: den Behälter in die richtige Position rücken, den Greifer zu der Deckelrampe fahren, absenken, Vakuum einschalten, so dass der Deckel angesaugt wird. Dann den Greifer zur Ausgangsposition zurückfahren und dort den Deckel auf den Behälter absenken. Sitzt und passt - direkt beim ersten Versuch. "Gott, sind wir gut", freut sich Julia.

Auf einem 1,5 Quadratmeter großen Multitouchtable im Obergeschoss des Trucks lädt zudem eine animierte 3D-Softwareanwendung bis zu sechs Besucher gleichzeitig auf eine interaktive Erkundungsreise durch ein virtuelles Unternehmen der Branche ein. Die Schüler können hier beispielsweise am Produktionsprozess eines Autos mitwirken und typische Aufgabenstellungen erledigen. Der Info-Truck war insgesamt zwei Tage am Schulzentrum Fröbelstraße zu Besuch. elm

(RP)
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