Fußball Baumberg sucht einen Weg aus der Krise

Monheim · Fußball-Oberligist gibt den Kampf um den Klassenerhalt noch lange nicht auf. Am 4. Januar geht es mit Volldampf wieder los.

 Der Anfang: Als die Baumberger am ersten Spieltag der Saison 2013/2014 zu Hause mit 0:3 gegen den SC Kapellen/Erft verloren, war Trainer Markus Kurth schon einigermaßen konsterniert. Dass zahlreiche weitere Enttäuschungen auf ihn warten, konnte er damals aber noch nicht ahnen.

Der Anfang: Als die Baumberger am ersten Spieltag der Saison 2013/2014 zu Hause mit 0:3 gegen den SC Kapellen/Erft verloren, war Trainer Markus Kurth schon einigermaßen konsterniert. Dass zahlreiche weitere Enttäuschungen auf ihn warten, konnte er damals aber noch nicht ahnen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Unterredung dauerte fast vier Stunden, weil die Herren eine ganze Menge zu besprechen hatten. Das Treffen zwischen dem Trainerstab des Fußball-Oberligisten SF Baumberg (SFB) auf der einen sowie den Vereins-Verantwortlichen Jürgen Schick (Vorsitzender) und Robert Wunderlich (Sportlicher Leiter) auf der anderen Seite durfte sogar das Prädikat Krisensitzung tragen. Kritisch ist die Lage der Sportfreunde schließlich, weil sie auf einem Abstiegsplatz überwintern müssen. Zusätzliches Handicap: Das Zeitfenster für Veränderungen und eine Wende zum Besseren ist klein, denn die Meisterschaft geht bereits am 2. Februar 2014 weiter. Und die erste Aufgabe ist groß, denn Baumberg trifft direkt auf den Tabellenführer SV Hönnepel-Niedermörmter.

 Wir schaffen es! Jürgen Schick, Vorsitzender der Sportfreunde, sieht die Chance zur Rettung – wenn sich alle richtig reinhängen.

Wir schaffen es! Jürgen Schick, Vorsitzender der Sportfreunde, sieht die Chance zur Rettung – wenn sich alle richtig reinhängen.

Foto: Ralph Matzerath (ARCHIV)

"Wir haben sorgfältig analysiert, was schiefgegangen ist", sagt Trainer Markus Kurth, "wir haben alles unter die Lupe genommen und sind dann auf einen gemeinsamen Nenner gekommen." Aus seiner Sicht waren die vielen Verletzungen einer der wichtigsten Gründe für den miserablen Ablauf die ersten 20 Spiele. "Wir mussten ständig Wechsel vornehmen und konnten nie länger in derselben Formation auflaufen. Wir waren nicht richtig eingespielt." Die Liste fehlender Kräfte fiel in der Tat üppig aus. Sie reichte in verschiedenen Phasen von Nils Esslinger (ohne Vorbereitung) über die Langzeitverletzten Marcel Löber und Christian Beckers bis hin zu André Witt, Ivan Pusic oder Sebastian Schweers.

Ex-Profi Kurth mag diesen Punkt nicht als Ausrede anbringen: "Wir hätten trotzdem mehr Punkte haben müssen." Hier fielen vor allem individuelle Fehler immer wieder ins Gewicht. Und ganz am Ende ließ Baumberg eine Menge von dem vermissen, was eine echte Mannschaft im Abstiegskampf braucht — den inneren Zusammenhalt und den Willen, gemeinsam die Wende einzuleiten. Nach dem schwachen Beginn mit vier Unentschieden und drei Niederlagen schien der Oberligist auf den richtigen Weg einzubiegen, weil er ein paar Partien ungeschlagen überstand. Dann gab es am 27. Oktober das 1:1 beim VfB Homberg — als die Gäste deutlich überlegen waren und nur einen Zähler holten.

Ähnlich lief es eine Woche darauf beim sehr unglücklichen 1:2 gegen RW Oberhausen U 23. Und mit dem folgenden 5:7 bei RW Essen U 23 geriet Baumberg in einen Strudel nach unten, an dessen Ende sechs Niederlagen hintereinander standen. "Natürlich ist die Situation nicht befriedigend", betont der Vorsitzende Jürgen Schick, der für den Anfang des Jahres alle Beteiligten unter Druck setzt: "Man muss sofort sehen können, dass sich etwas bewegt. Ich erwarte, dass die Veränderungen erkennbar sind." Für den SFB-Chef beginnt das Unternehmen Klassenerhalt nicht etwa erst am 2. Februar, sondern sofort am 4. Januar 2014 bei der Wieder-Aufnahme des Trainings nach der Pause. Selbst die Testspiele bis zum Ernstfall sind für Schick keine gewöhnlichen Auftritte — sondern eher wichtige Zwischen-Prüfungen auf dem Weg ans Ziel Klassenerhalt.

Markus Kurth stellt sich der Situation, die umgebaut sein wird, denn Baumberg arbeitet an personellen Veränderungen. "Wir müssen enger zusammenrücken und den Kader verkleinern", erklärt der 40-Jährige, der zudem an der Mischung im Kader etwas korrigieren möchte — und sich dann daran messen lassen will. Seine Hauptforderungen: Disziplin und Positionstreue. "In unserer Situation brauchen wir Spieler, die anpacken", sagt Kurth. Sein Vorsitzender sieht es ähnlich: "Jetzt sind alle gefordert." Alle gemeinsam gehen mit viel Hoffnung in die Pause über Weihnachten und Neujahr. Weil noch personelle Entscheidungen offen sind, wird es sicher weitere intensive Gespräche geben.

(RP)
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