Langenfeld Wiener Schmäh zum Stadtgeburtstag

Langenfeld · Ingrid Bembennek inszenierte „Küss die Hand und habe die Ehre“ mit viel Musik und kleinen Überraschungen.

 Vorstellung Österreich Aufführung: Helga Kohl, Klaus Bembennek, Ingrid Bembennek, Gottfried Buff, Jochen Buff und Angela Arndt (v. li.).

Vorstellung Österreich Aufführung: Helga Kohl, Klaus Bembennek, Ingrid Bembennek, Gottfried Buff, Jochen Buff und Angela Arndt (v. li.).

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Sie kann es einfach nicht lassen. Eigentlich sollte mit der zehnten Aufführung „Viva Espania“  im letzten Jahr Schluss sein. Doch jetzt hat sich die besessene Theaterfrau Ingrid Bembennek mit altersmäßig „der Sieben an erster Stelle“ doch wieder breitschlagen lassen, ein Bühnenstück auf die Beine zu stellen. „Weil Langenfeld 70 Jahre alt wird, weil es meine 70. Inszenierung überhaupt ist und weil Österreichjahr ist und ich Österreich so liebe, die Sprache, die Musik, die Künstler, die aus dem Nachbarland“, sagt sie. So ist Bembennek, die eigentlich seit 2002 im Ruhestand ist,  noch einmal in die Bresche gesprungen und hat für den Oktober „Küss die Hand und habe die Ehre“ inszeniert. Ein Spielstück in sieben Episoden, bei dem unter anderem Hans Moser (Volksschauspieler), Kaiser Franz II. / I. (nicht Sissis Franz – dazu aber später), Falco (verstorbener Rockstar), Joseph Haydn (Komponist)  und Bertha von Suttner (Schriftstellerin) auftreten. Sie alle veranstalten eine launige Geburtstagsfeier für die Stadt  Langenfeld mit viel Musik und viel Witz. Satirisch-kabarettistisch nennt Bembennek das von ihr inszenierte Stück mit gespielten Szenen, Fotos und DVD‘s sowie Live Musik der Musikschule Langenfeld, die auch Veranstalter ist.

Im fliegenden Rollenwechsel schlüpfen die Darsteller während der gut zwei Stunden dauernden Aufführung in immer neue Rollen mit neuen Kostümen und Perücken. „Da ist schon etwas los auf der Bühne“, verspricht Bembennek. Außer Wiener Schmäh, Kaiserwalzer, Blauer Donau, Radetzky-Marsch und Falcos  legendärem Song „Amadeus, Amadeus“ wird es auch noch einen Vesperteller nach Österreicher Art zu Zweigelt und Veltliner geben.

Innerhalb eines halben Jahres hat die ehemalige Blinklichter-Chefin und spätere Studiobühnen-Initiatorin „Küss die Hand“  in einer „Sieben-Tage-Woche mit Nachtarbeit“ einstudiert. Wieder einmal hat sie ihr Herzblut in die Aufführung gesteckt. „Die Recherchen waren immens“, sagt sie. „Wir wollten uns an die Historie halten und haben die Biografien aller mitspielenden Persönlichkeiten durchgearbeitet . Allein die Suche nach Kaiser Franz II./I. , ein  Zeitgenosse Joseph Haydns, habe sie vor Probleme gestellt, weil immer nur Sissis Franz im Netz auftaucht. Um das Geheimnis zu lüften: Franz II. war der letzte Kaiser des Römischen Reiches und danach kurzzeitig Kaiser Österreichs, und dort als Franz I. Deshalb Franz II. und I. in einer Person.

Gespielt wird er übrigens von Klaus Bembennek, der auch den Georg Kreisler darstellt. Apropos Darsteller: Auch hier musste Ingrid Bembennek für zwei ausgeschiedene Ensemble-Mitglieder schnell Ersatz finden. Für Wilfried Schwarz, der aus familiären Zwängen nicht mehr dabei ist, sprang der immer noch vitale Gottfried Buff ein. Und Helga Kohl, ehemalige Karnevalsprinzessin, tritt für Daniela Viol auf. „Also sechs Leute müssen wir schon auf die Bühne bringen“, sagt Bembennek. Selbst ein kleines Menuett musste  sie selbst einstudieren, weil der Choreograph ausfiel.

Dennoch wird „Küss die Hand und habe die Ehre“ ein gewohnt launiges Stückchen mit diversen amüsanten Spitzen werden. Im Mittelpunkt steht das Geburtstagskind Langenfeld. Sicher ist: Die Zuschauer werden sich amüsieren. Dafür steht die künstlerische Leiterin Ingrid Bembennek seit Jahrzehnten. Die musikalische Leitung hat Berthold Scheuss. Am Flügel sitzt Elena Plener, an der Gitarre ist Jost Halenta zu hören.

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