Zugabe Unser Senf Zum Wochenende Noch Lücken im Bus-Netz

Langenfeld · Die Bürger im Kreis Mettmann nutzen das Auto deutlich häufiger als es anderswo der Fall ist - etwa in Düsseldorf. Das ist eine Erkenntnis des Forschungsprojekts "Mobilität in Städten", dessen Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden. Der Kreis Mettmann hatte sich an dieser Studie der Technischen Universität Dresden finanziell beteiligt und dafür wissenschaftlich fundierte Aussagen wie die obige erhalten. Oder wie diese: Die Erreichbarkeit beziehungsweise Erschließungswirkung der über 100 Buslinien im Kreisgebiet sei "weitgehend lückenlos".

Für manche Langenfelder hat der Begriff "weitgehend" im Zusammenhang mit der Nutzung von Linienbussen eine andere Bedeutung. Vor allem in Reusrath müssen manche Leute nämlich weite Fußwege bis zur nächsten Haltestelle zurücklegen. Das macht insbesondere älteren Menschen zu schaffen, die ohne Auto sind und deshalb kaum aus Reusrath wegkommen. Vor gut einem Jahr hatte das Gutachterbüro Plan-Mobil aus Kassel diesen und weitere Mängel benannt, nachdem es für den neuen Nahverkehrsplan die Bedienungs- und Qualitätsstandards im Langenfelder Stadtgebiet untersucht hatte. Erkennbar geschehen ist danach wenig.

Zu denken geben sollte den Verantwortlichen die Aussage der Dresdner Mobilitätsstudie, dass mehr als 71 Prozent der Berufspendler das Auto auf der Strecke von und zur Arbeit nutzen. Immerhin wird in Kürze mit zusätzlichen Parkplätzen am S-Bahnhof Langenfeld dafür gesorgt, dass einige von ihnen wenigstens für den längeren Streckenteil in die Bahn umsteigen. Doch nicht zuletzt wegen der Volksalterung gibt es im S-Bahn-Verkehr noch eine Menge (Fahrgast-)Potenzial. Kürzlich konnte gerade noch verhindert werden, dass die Stadtverwaltung ohne Not die Möglichkeit von S-Bahnen auf der Güterzugstrecke Hilden-Langenfeld-Opladen beseitigte. Wie wäre es, solch ein Projekt nun offensiv anzugehen?

(RP)
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