Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes

Monheim Musikschule am Ring

Monheim · Dr. Hagen Bastian, Leiter des Otto-Hahn-Gymnasiums, kritisierte im Kulturausschuss, dass die Verwaltung für den geplanten Neubau 600 Quadratmeter des Schulgeländes nutzen will. Die Politiker stimmten dennoch dafür.

 Wenn der Rat am 26. September zustimmt, wird neben dem Gymnasium ein Haus der Musik entstehen.

Wenn der Rat am 26. September zustimmt, wird neben dem Gymnasium ein Haus der Musik entstehen.

Foto: Matzerath

Städtebaulich und konzeptionell hat Bürgermeister Daniel Zimmermann für das Berliner Viertel und dessen Umfeld weitreichende Pläne, die er den Politikern im Ausschuss für Kultur, Bildung und Sport gemeinsam mit Michael Lobe (Gebäudemanagement) und Musikschulleiter Georg Thomanek zur Beratung vorlegte. So soll die sich in der Auflösung befindende Anton-Schwarz-Schule bereits 2013 abgerissen werden. Die dann noch verbleibenden fünf Jahrgänge werden bis zum Schulabschluss in Containern am Berliner Ring unterrichtet.

Sozialstruktur verbessern

Was mit dem 21 000 Quadratmeter großen Gelände anschließend geschieht, soll ein Gutachterverfahren mit Beteiligung der Bürger ergeben. Denkbar sind Grünflächen ebenso, wie mehrgeschossige Wohnungen. Erklärtes Ziel, so betonte Lobe, ist "die Verbesserung der Sozialstruktur im Berliner Viertel" — eines der strategischen Ziele, das Daniel Zimmermann nun aktiv angehen will. Die Turnhalle auf dem Schulgelände wird als Versammlungsraum umgebaut, weil für die angrenzende Hermann-Gmeiner-Schule die Aula der Hauptschule wegfällt. Für die Turnhalle wird am Heinrich-Häck-Stadion bis 2014 ein Ersatz geschaffen. Damit keine Lücke entsteht, bleibt die Halle bis zum Schluss stehen.

Musikschulleiter Georg Thomanek, der "schon seit Jahren ein zentrales Gebäude anstrebt", freut sich auf einen dreigeschossigen Neubau für Musik- und Kunstschule auf dem Areal der jetzigen Skulpturenhütte, direkt neben dem Otto-Hahn-Gymnasium. Andere Varianten, beispielsweise die Nutzung des Hauptschulgebäudes für die Musikschule, habe sich bei der Prüfung als unwirtschaftlich erwiesen, erklärte Lobe. Es sei mit seinen 5200 Quadratmetern außerdem zu groß. Als Standort ungeeignet sei ebenfalls das Schulzentrum an der Lottenstraße, dort wird Platz für das geplante Kompetenzzentrum frei gehalten. Alexander Schumacher (SPD) schlug diese Alternative vor.

Notwendig wird der Neubau wegen wachsender Schülerzahlen an der Musikschule. Das Gelände am Berliner Ring ist aus Sicht der Verwaltung "städtebaulich reizvoll" und bietet eine "gute verkehrliche Anbindung". Ein Architekturgremium wird das Konzept entwickeln. 2015 soll der Komplex stehen. Was Thomanek zufrieden in die Zukunft blicken lässt, löst "große Unruhe bei den Lehrern und Schülern am Gymnasium aus", erklärte Schulleiter Dr. Hagen Bastian. Für die Skulpturenhütte zur Euroga 2002 habe die Schule 500 Quadratmeter abgetreten, "damals hatten wir 1100 Schüler; jetzt sind es 1400 Mädchen und Jungen. Und wir sollen schon wieder Flächen abgeben", kritisierte Bastian. Komme der Musikschulneubau, fielen Basketballfeld und Torwand einfach weg. Eine Reduzierung, so der Pädagoge, "ist eine Schwächung des Gymnasiums insgesamt". Doch trotz seiner Bitte an die Politik, der Planung nicht zuzustimmen, gab es nach ausführlicher Beratung grünes Licht für das Gesamtpaket.

"Schöne Lösung"

So lobte Janne Oberdieck (Peto): "Die gute Arbeit der Musikschule kann mit dem Neubau ausgedehnt werden." Und auch städtebaulich zeichne sich "eine schöne Lösung" ab. Alexander Schumacher (SPD) begrüßte die gemeinsame Unterbringung von Musikschule und Kunstschule an zentraler Stelle. Keine Mehrheit erhielt er jedoch für seinen Antrag, weitere Varianten zu prüfen, bevor über den Standort abgestimmt werde. Bruno Kosmala (CDU) plädierte dafür, einen Konsens mit dem OHG zu finden. Jörg Schwenzfeier-Brohm (Grüne) fand zwar den Standort gut, sah den "Flächenverbrauch jedoch als ein Problem". In einer "zunehmend adipösen Gesellschaft" könne man Kindern keinen Raum wegnehmen. Er enthielt sich.

Der Stadtrat muss dem Votum in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 26. September, noch zustimmen.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort