Langenfeld Stadtwerke stellen Trinkbrunnen vor

Im Frühjahr können wir die ersten Brunnen in Betrieb nehmen, sagt Stadtwerke-Chef Kersten Kerl.

Langenfeld/Monheim Der Supersommer 2018 verabschiedete sich an diesem Wochenende endgültig. Es wird also einige Monate dauern, bis durstige Passanten oder engagierte Sportler in der freien Natur so im Vorbeigehen frisches, kaltes Leitungswasser suchen. „Wenn alles passt, können wir im Frühjahr den oder die ersten Trinkbrunnen in Langenfeld oder Monheim in Betrieb nehmen“, zeigt sich Kersten Kerl, Geschäftsführer der Stadtwerke Langenfeld, zuversichtlich. Leider hätten Verzögerungen bei den Bauarbeiten am alten Stadtwerkegelände an der Richrather Straße bisher die Wiederinbetriebnahme des dort entfernten Trinkbrunnens verhindert.

Der Chef der Stadtwerke und des Verbandswasserwerks wird im Oktober den Politikern beider Städte mögliche Modelle vorstellen. Die Monheimer sind leicht im Vorteil, dort gibt es bereits einen konkreten Ratsbeschluss, „bis zu fünf Brunnen aufzustellen“, entsprechend sind im Etat der Gänselieselstadt Mittel enthalten, wobei für einen Trinkwasserbrunnen etwa 25.000 Euro veranschlagt werden. Zur Auswahl stehen „Dauerläufer“, die das Wasser ständig abgeben, oder „Drücker“, die nur auf Knopfdruck Wasser speien. Kerl und Ajoy Ghosh, der stellvertretende Geschäftsbereichsleiter Technik, werden nur die Modelle zeigen, denn „die Standortsuche obliegt den Städten“.

Schon 2017 waren in den Rathäusern die grundsätzlichen Probleme öffentlicher Trinkbrunnen thematisiert worden. Andreas Apsel, Fachbereichsleiter Bauwesen in Monheim, hielt es „prinzipiell für schwierig, die hygienischen und sicherheitstechnischen Vorgaben zu erfüllen und langfristig zu wahren“. Der Langenfelder Planungsamts-Chef Stephan Anhalt sah die Risiken von Vandalismus und plädierte für zentrale Aufstellorte.

 Der Brunnen an der LVR Klinik in Langenfeld ist der einzig zugängliche öffentliche Trinkbrunnen.

Der Brunnen an der LVR Klinik in Langenfeld ist der einzig zugängliche öffentliche Trinkbrunnen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

„Wasser ist das Lebensmittel Nr. 1, und die Bürger sollten es auch unterwegs in der gewohnten Qualität genießen können“, nennt Kerl seinen eigenen Anspruch an die öffentlichen Brunnen, wobei er die Erfahrungen mit dem früheren Stadtwerke-Trinkbrunnen nicht verschweigt. „Zigarettenkippen waren harmlosere Verschmutzungen“. Die Vorschläge an die Ratsvertreter werden auch Aussagen zu den Kosten enthalten, denn „auch das Wasser muss bezahlt werden. Und der Aufsichtsrat erwartet ein wirtschaftliches Verhalten“. So wird das Verbandswasserwerk ab Oktober eine moderate Erhöhung des Wasserpreises ankündigen. Auch die Pflege und regelmäßige Säuberung des Brunnens verursachen Kosten. Der Trinkwasserbrunnen auf dem Gelände der Landesklinik war zwar ein Geschenk des Verbandswasserwerkes zu einem Jubiläum, aber alle Folgekosten trägt der LVR. So gesehen bleibe bei dem Thema „Öffentliche Trinkstellen“ Raum für Initiative von Firmen, „zum Beispiel für den Bauverein“, bemerkt Kerl mit Blick darauf, dass dessen Aufsichtsratsvorsitzender ständig Trinkbrunnen fordert. Der Einsatz der Wasserbar in beiden Städten bei Festen aller Art, von Schlemmermeile und Frühlingsfest bis zu Sponsorenläufen und Schulfesten, werde fortgesetzt. 13.000 Liter Trinkwasser spendierte das Werk im letzten Jahr.

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