Kommentar zum Konrad-Adenauer-Gymnasium Ein Zaun allein bringt es nicht

Langenfeld · Viele junge Menschen haben den Umgang mit Alkohol nicht im Griff. Sie trinken zu viel – teilweise bis zur Bewusstlosigkeit. Da hilft es auch nicht, eine Schule zu verriegeln.

Noch ist es nicht soweit. Erst nach Weihnachten beginnen die meisten Menschen, über den Straßenkarneval nachzudenken. Doch die Stadt tut es schon jetzt. Zu Recht. Denn die Ereignisse aus den letzten beiden Jahren, als das Konrad-Adenauer-Gymnasium zum Hotspot der feiernden Jugend nicht nur aus Langenfeld wurde, sollen sich nicht wiederholen. Mehrfach musste das Gelände von Ordnungskräften geräumt werden. Zu viel Alkohol im Spiel.

Will Amtsleiter Ulrich Moenen mit seinem jetzt vorgelegten Konzept erfolgreich sein, muss er Mitstreiter finden in Schulen und Familien. Und die Rückendeckung der Politik benötigt er auch. Denn das Konzept ist mit einem größeren Aufwand verbunden und steht auf mehreren Säulen.

Eine Schule über die Karnevalstage abzuriegeln, ist das eine. Doch in Zeiten von Whats App geht es ganz schnell, und viele Jugendliche treffen sich an einem anderen Platz. Der könnte auch wieder in Langenfeld sein. Deshalb sollen Eltern gefunden werden, die sich bereit erklären, an den kritischen Tagen durch die Straße zu gehen, Ansprechpartner für junge Menschen zu sein, die zu viel Alkohol getrunken haben oder gar schon hilflos am Boden liegen. Darüber hinaus darf die Präventionskette nicht abreißen, nicht in den Schulen und auch nicht in den Familien. Denn eine abgeriegelte Schule hilft nicht gegen übermäßigen Alkoholkonsum und seine Folgen.

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