Langenfeld Geocacher: Zu Besuch bei Verwandten

Langenfeld · Die Koordinaten unserer Sommeraktion führten dieses Mal zum Neanderthal Museum nach Mettmann.

 Bärbel Auffermann mit einer Nachbildung des Neandertalers. Der Eiszeitmensch war kein dummer Keulenschwinger.

Bärbel Auffermann mit einer Nachbildung des Neandertalers. Der Eiszeitmensch war kein dummer Keulenschwinger.

Foto: H�skes, Achim

Da steht er am Eingang und blickt alle, die ihn besuchen wollen, freundlich an: Der Neandertaler im nach ihm benannten Museum im Neandertal. Als 1856 die Knochen des Neandertalers entdeckt wurden, ahnte wohl niemand, welche Bedeutung das Tal im Laufe der Zeit gewinnen würde. Schließlich wurde nach ihm nicht nur eine ganze Spezies benannt, im Museum erfahren Besucher viel Wissenswertes über die Entstehung der Menschheit und ihre Entwicklung bis heute - und natürlich, wie die Überreste des Neandertalers überhaupt gefunden und wissenschaftlich zugeordnet wurden.

Die Ausstellung ist in vier Bereiche aufgegliedert und zeigt die Spuren der Menschheit - von ihrer langen Reise von den Savannen zu den Großstädten heutzutage. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Neanderthalern. Die lebensgroßen Figuren im Museum wurden auf Grundlage der gefundenen Humanfossilien mit wissenschaftlichen Methoden rekonstruiert.

Am Beginn wird die Geschichte des Neandertals und die Fundgeschichte des Neanderthalerskelettes erzählt: "Ein Tal und sein Geheimnis". Daran anschließend werden die entscheidenden Abschnitte der Menschheitsgeschichte vorgestellt: "Eine Reise durch die Zeit".

Darauf folgen fünf Themenbereiche, die einen chronologischen Abriss der Humanevolution geben und das komplexe Thema "Entwicklungsgeschichte der Menschheit" eingrenzen: "Leben und Überleben", "Werkzeug und Wissen", "Mythos und Religion", "Umwelt und Ernährung" sowie "Kommunikation und Gesellschaft".

Unzählige Ausstellungsstücke, Ton- und Filmdokumente sowie Nachbildungen des Neandertalers sorgen dafür, dass das Museum auch für jüngere Besucher spannend und gut verständlich ist. Dabei beschränkt sich das Museum übrigens nicht nur auf das Hauptgebäude. Direkt nebenan kann man dem Weg folgen, der zur Fundstelle ins Tal führt.

Wem das noch nicht reicht, der kann in der Steinzeitwerkstatt ausprobieren, wie das Leben als Neandertaler ganz praktisch ausgesehen hat. Dort können Besucher mit einer echten Knochennadel nähen, ein Messer mit einer Feuersteinklinge erstellen, ein steinzeitliches Feuerzeug kennenlernen oder mit Pfeil und Bogen auf Tierattrappen schießen. Möglich ist dies beim archäotechnischen Workshop (Workshop Steinzeit). Wer sich eher für fossile Knochen und Spureninteressiert, könnte in den anthropologischen Workshops Abgüsse menschlicher Knochen und berühmter fossiler Funde genauer unter die Lupe nehmen. Die Knochen vermögen so manch interessantes Geheimnis zu erzählen. Überhaupt bietet das Neanderthal Museum jede Menge spannende Unterhaltung für Kinder. Bei der riesigen Auswahl zwischen Feuer machen, Werkzeuge bauen, Nahrung suchen und den Lagerplatz einrichten, gibt es für die jungen Besucher jede Menge zu entdecken, lernen und auszuprobieren. Sogar ihren Geburtstag können sie im Neanderthal Museum feiern.

Die Sonderausstellung über Schamanen ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, montags ist das Museum geschlossen.

Noch bis zum 2. November ist die Ausstellung "Schamanen. Jäger und Heiler Sibiriens" zu sehen. Die Ausstellung erzählt den Lebenslauf eines Schamanen von der Geburt bis zu seinem Wirken als Heiler. www.neanderthal.de

(RP)
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