Kreativ sein im Kramer-Museum Kunsthandwerker stellen in Kempen aus

Kempen · Am kommenden Samstag und Sonntag lohnt ein Weg in das Kempener Kramer-Museum: 25 Kunsthandwerker zeigen ihre Werke, die aus ganz unterschiedlichen Materialien gefertigt wurden.

 Gitta Radtke aus Hinsbeck wird bei der Ausstellung zum Kunsthandwerk ihre Keramiken vorstellen.

Gitta Radtke aus Hinsbeck wird bei der Ausstellung zum Kunsthandwerk ihre Keramiken vorstellen.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Bereits zum zehnten Mal findet am kommenden Wochenende, 27. und 28. März, im Städtischen Kramer-Museum die Ausstellung „Kunsthandwerk“ statt. 25 Frauen und Männer beteiligen sich; Materialien wie Keramik, Glas, Holz, Metall, Papier, Stoff und Knöpfe kommen zum Einsatz. Auch Österliches darf wenige Wochen vor dem Fest nicht fehlen. In den Kreuzgängen, der Paterskirche, in den Museumsräumen – überall kann der Besucher die ausgestellten Objekte entdecken und erwerben.

Vor fast genau 20 Jahren, am 14. April 2002, fand der erste Kunsthandwerkertag statt, weiß Doris Morawietz, Mitarbeiterin des Kramer-Museums. Sie ist die Initiatorin der Ausstellungsreihe, die regelmäßig alle zwei Jahre – wenn nicht eine Sanierung oder eine Pandemie dazwischenfunken – stattfindet. Zum ersten Kunsthandwerkertag hatte Doris Morawietz zehn Kreative eingeladen. „400 Besucher kamen in die Ausstellung“, erinnert sich Morawietz, „das hat uns beflügelt und wir beschlossen, den Kunsthandwerkertag zu wiederholen.“ Bald wurde aus nur einem Ausstellungstag ein ganzes Wochenende. Dabei ist es geblieben. Von Anfang an dabei sind die Keramikerin Gitta Radtke, die Sammlerin Monika Lennartz und Goldschmiede Ewert, die heute von Susanne Nauels präsentiert wird.

„Wichtig ist uns, dass eine schöne Atmosphäre herrscht und die Kunsthandwerker und die Besucher gute Gespräche führen können“, sagt Morawietz. Für das leibliche Wohl ist wunderbar gesorgt: Statt Standgebühr werden die Aussteller um eine Kuchenspende gebeten – die wird im Rokokosaal serviert.

23 Aussteller zeigen ihre Arbeiten in den Räumen des Museums, zwei gehen auf den Vorplatz: Ganz besonderes Holz verarbeitet dort der Nettetaler Thomas Dittrich: Weidenruten. Aus ihnen lässt sich Schönes und Nützliches fertigen, zum Beispiel Körbe, Möbel, Taschen, Rankhilfen und Stützbögen für den Garten. Außerdem ist Erich Grünig, ein Stiftemacher, draußen und führt vor, wie seine Stifte entstehen.

Der in Österreich geborene Harald Harrer lebt in Krefeld. Er hat das Arbeiten mit Glas an der Glasfachschule in Zwiesel erlernt. Mundgeblasene Glasunikate und Schmuck aus Glas sind seine Spezialität.

Gitta Radtke ist die Frau fürs feine Porzellan. Die Keramikerin und Keramikdesignerin bringt Vasen und Schalen mit, die sich auf der Grenze zwischen Gebrauchs- und Kunstobjekt bewegen. Aus feinstem Porzellan fertigt sie auch Lichtobjekte.

Messer machen – auf die Idee kam Bernhard Schedalke schon vor vielen Jahren. Er ist gelernter Werkzeugmacher. Aus Stahl, Elfenbein oder Knochen fertigt er ungewöhnliche Schneidewerkzeuge.

Für die österliche Atmosphäre sorgen Marlies Birk mit ihren Kerzen, die Sammlerin Monika Lennartz und Heike Marks aus Geldern. In traditioneller ukrainischer Manier trägt sie symbolträchtige Muster mit einer Art Schreibgerät auf die Eier auf.

Papier übt auf viele Menschen eine ungeheure Faszination aus: Was kann man nicht alles damit anstellen: Auf ihm zeichnen und malen, Skulpturen bauen, komplizierte Faltungen herstellen. Und man braucht dazu nicht unbedingt unbenutztes Papier. Karin Fahnenbruch aus Oberhausen verarbeitet seit mehr als zehn Jahren Papier zu Ketten, Bildern, Schmuck und kinetischer Kunst. Angela Schäfer kommt aus Mönchengladbach und lebt in Duisburg. Sie zeichnet und illustriert auf Papier und formt aus dem (bereits bedruckten) Werkstoff kleine Skulpturen.

Arbeiten aus Textil dürfen auf einer Kunsthandwerkerpräsentation nicht fehlen. Birgit Höffmann hat sich dem klassischen Weben verschrieben. An ihrem Webstuhl entstehen feine Tücher, beim Brettchenweben kunstvolle Bänder. Die Textildesignerin Anna-Maria Nolden ist die Meisterin der Fadenkunst: Inspiriert von Günther Uecker entstehen mit Nadel und Faden kleine, komplexe Bilder. Für die Malerei ist am Wochenende im Kramer-Museum die in Mönchengladbach lebende Malerin Oxana Aleksandrow zuständig. Sie experimentiert mit Materialien wie Rost, Marmormehl, Pigmenten, Epoxidharz und vielem anderen. Marion Witt aus Kempen bringt ihre Schafe, Eulen, Vögel, Elefanten, Affen mit – natürlich nur gemalt. Sie arbeitet mit Aquarell und Pastell. Melanie Müller ist die Königin der Knöpfe. Sie sammelt sie nicht nur, sondern fertigt aus ihnen auch Ketten, Armbänder und Ringe.

Die Ausstellung ist am Samstag, 26. März und Sonntag, 27. März jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ins Kramer-Museum im Kulturforum Franziskanerkloster auf der Burgstraße 19 beträgt vier Euro, ermäßigt zwei Euro.

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