Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben
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Im Alter von 85 Jahren: Filmemacher Michael Verhoeven gestorben

Langenfeld Wie Metzmacher im Kampf bei Lihons starb

Langenfeld · In vier Folgen erinnert der Felix-Metzmacher-Freundeskreis an den ehemaligen Richrath-Reusrather Bürgermeister (1908-14), der als Freiwilliger in den Ersten Weltkrieg zog und in Nordfrankreich starb.

 Felix Metzmacher starb im Alter von 37 Jahren.

Felix Metzmacher starb im Alter von 37 Jahren.

Foto: stadtarchiv/ rolf metzmacher

Die Augusttage 1914 dienten Felix Metzmacher dazu, seine Amtsgeschäfte als Bürgermeister zu beenden und sich von seinen Mitarbeitern zu verabschieden. Einzelheiten darüber sind ebenso wenig bekannt wie über den Abschied von seiner Frau Alma und den Söhnen Hans und Rolf. Beim Abschied von dem befreundeten Kinderarzt Dr. Hugo Zade hat dessen künstlerisch begabte Frau Maria eine Porträtskizze Metzmachers angefertigt. Sie diente später als Vorlage für die Bronzebüste, die bis zum Abriss des Schulgebäudes an der Ecke Metzmacher-/Fröbelstraße befand.

 Diese Todesanzeige gab Witwe Alma Metzmacher auf. Sie erwähnt darin die Rückkehr zur Front nach der ersten Verwundung.

Diese Todesanzeige gab Witwe Alma Metzmacher auf. Sie erwähnt darin die Rückkehr zur Front nach der ersten Verwundung.

Foto: NN

In der Gemeinderatssitzung vom 15. September 1914 teilte der Vorsitzende Stuckmann mit, dass Bürgermeister Metzmacher am 1. September zum Militär einberufen und als Offiziersstellvertreter im Kampfgebiet zwischen Oise und Somme (zwischen St. Quentin und Amiens) zum Einsatz gekommen ist. Am 20. September berichtet die Londoner Presse, dass die Schlacht an der Aisne ein ununterbrochenes Artillerieduell sei. In den offiziellen Kriegsberichten vom 27. September heißt es: "Auf unserem linken Flügel zwischen Somme und Oise dauert die Schlacht aufs heftigste fort." Ein von der Aisne zurückgekehrter Journalist berichtet: "Mehrere Tage lang wurden manche Orte täglich bis ein dutzendmal von beiden Seiten gestürmt und dann wieder geräumt. Jeder Fuß Land ist auf das heftigste umstritten. In manchen Dörfern bleibt kein Stein auf dem andern. Die Gegend zwischen Aisne und Oise ist vollständig ruiniert..."

Metzmacher nimmt an den schweren Gefechten bei Billancourt am 23. und bei Punchy am 24. September teil; am 26. September wird er bei Hallu durch einen Granatsplitter an der rechten Hand verwundet. Er kommt in ein Lazarett nach Solingen und kann während seines dortigen Aufenthaltes seine Familie in Langenfeld besuchen. Die damals angefertigten privaten Fotos, von denen eines in der dritten Folge dieser Serie veröffentlicht wurde, sind die letzten Bilddokumente vor seinem Tod.

Ende Oktober kehrt Metzmacher wieder an die Front zurück. Bereits wenige Tage später stirbt er am 31. Oktober bei einem Angriff auf das so genannte Franzosenwäldchen bei Vermandovillers nördlich von Lihons, wie sein Offizierskamerad Ferdinand Mohr der Witwe Metzmachers am 18. November 1914 aus Omiecourt brieflich bestätigt.

Im französischen Heeresbericht vom 31. Oktober heißt es: Die Deutschen, die Ramscapelle genommen hatten, wurden durch Gegenangriffe vertrieben. Zwischen La Basseé und Arras wurden alle Angriffe der deutschen mit großen Verlusten zurückgewiesen. In der Gegend von Chausnes sind wir über Lihons hinaus vorgerückt und haben Le Quesnoy genommen.

Am 17. November schreibt Maria Zade im Kondolenzbrief: "... Wir kannten seinen Wert und ermessen den Verlust. Sein Bild, das gezeichnet zu haben mir jetzt doppelt lieb ist, habe ich in Probedrucken gestern vom Drucker erhalten."

Die Opladener Zeitung berichtet am 18. November 1914 von Langenfeld: "Von einem schweren Verlust ist unsere Gemeinde betroffen worden: Mitten im blühenden Mannesalter, herausgerissen aus seinem Lebenswerk und von der Seite seiner Familie und Freunde, starb Bürgermeister Metzmacher den Heldentod auf Frankreichs Erde. Sein Tod wird von allen betrauert werden, die mit ihm zu tun hatten und ihn kennengelernt haben. Weit über die Grenzen unserer Gemeinde hinaus war seine Persönlichkeit hochgeschätzt und verehrt. Ein warmherziges, überaus liebenswürdiges Gemüt und eine stets vornehme Gesinnung machen ihn allen seinen Freunden unvergesslich. Für unsere Gemeinde aber ist sein Verlust unersetzlich. Stets bemüht, das rechte zu tun, ging er seinen Weg ohne Menschenfurcht, nur das eine Ziel vor Augen: das Wohl seiner aufstrebenden Gemeinde zu heben und zu fördern." (Ende)

(RP)
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