Monheim Feuerwache: Fraktionen streiten über den passenden Standort

Monheim · Peto, SPD und Grüne sind für den Um- und Ausbau der bisherigen Wache. CDU und FDP favorisieren hingegen einen kompletten Neubau im Rheinpark.

 Der Um- oder Neubau der Feuerwache ist umstritten.

Der Um- oder Neubau der Feuerwache ist umstritten.

Foto: rm-

Ruheräume, die als provisorische Lager dienen, enge Flure, unnötige Laufwege, nicht ausreichend Platz für Fahrzeuge, Schimmel in den Nasszellen, und die Damenumkleide war eigentlich mal eine Werkstatt — Hartmut Baur hat viele Argumente, warum die Feuerwache an der Paul-Lincke-Straße heutigen Ansprüchen nicht mehr genügt. Mit einem Vortrag verdeutlichte der Leiter der Feuerwehr im Sozialausschuss, wo die Probleme in dem mehr als 30 Jahre alten Bauwerk liegen.

Die Politik ist sich einig, dass etwas passieren muss. Wie das geschehen soll, ist allerdings umstritten. Es gibt mehrere Möglichkeiten: Neubau oder Um- und Ausbau am bisherigen Standort oder eine komplett neue Wache auf einem anderen Grundstück — zum Beispiel im Rheinpark. Letzteres favorisiert die CDU, die das Gelände hinter dem Monberg für einen Neubau nutzen will.

"Wenn die bisherige Wache im laufenden Betrieb aus- und umgebaut wird, bringt das immer Einschränkungen mit sich", meint Michael Nagy. Sein Fraktionskollege Günter Bosbach verweist zudem auf die Sicherheit der Bürger, falls die Feuerwehr über viele Jahre hinweg nicht uneingeschränkt einsatzfähig ist. Zudem biete die Fläche im Rheinpark genügend Raum für künftige Erweiterungen.

Ein weiteres Argument sei die mit vier bis fünf Jahren relativ lange Bauphase, während ein kompletter Neubau nur knapp zwei Jahre dauern würde. Die FDP teilt die Bedenken. Bürgermeister Daniel Zimmermann ist anderer Ansicht. Er will die knapp 20 000 Quadratmeter im Rheinpark für Gewerbeansiedlungen frei halten und wirbt für den Um- und Ausbau am bisherigen Standort, den er wegen seiner zentralen Lage für ideal hält.

"Die Maßnahme ist so umfassend, dass sie wie ein Neubau ist", meint der Verwaltungschef. "Wir haben nicht viele freie Gewerbeflächen und sollten uns nicht unnötig Optionen verbauen." Auf einer Fläche dieser Größenordnung könnten knapp sieben Millionen Euro zusätzlicher Steuereinnahmen generiert werden. Das sei ein Wert, der den Erfahrungen der letzten Jahre entspreche.

Die Sicherheitsbedenken teilt Zimmermann nicht: "Die Maßnahmen würden in mehreren Phasen stattfinden und die Feuerwehr könnte bis zur Fertigstellung des ersten Abschnitts in dem bisherigen Gebäude weitermachen und dann umziehen." Insgesamt seien intensive Abstimmungen mit der Feuerwehr nötig — bis ins kleinste Detail. Das ebenfalls diskutierte Menk-Gelände ist indes keine Option. Es ist weder im städtischen Besitz, noch ist klar, wann es für eine Bebauung frei wäre. Die Kosten beider Varianten nehmen sich indes nicht viel. Der Neubau wird auf 19,2 Millionen Euro geschätzt, der Um- und Ausbau soll 18,5 Millionen Euro kosten.

(dora)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort