Monheim Der Regenwald kommt nach Monheim

LANGENFELD · Eine Biologin des Aquazoos bringt Gespenstschrecken, eine Königspyhton und eine Rotknie-Vogelspinne mit in die städtische Bibliothek in Monheim.

 „Oh, Schreck“ – Tiere des Düsseldorfer Aquazoos besuchen die Bibliothek Monheim. Frida hat keine Angst.

„Oh, Schreck“ – Tiere des Düsseldorfer Aquazoos besuchen die Bibliothek Monheim. Frida hat keine Angst.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Stimmung ist angespannt, die Kinder sind auf der Hut. Leicht verängstigt sitzen sie im Stuhlkreis. Sie ahnen schon, auf was sie sich da eingelassen haben. „Aaaahhh!! Da klettert was aus Ihrem Korb raus“, sagt Cyrill. Tatsächlich: Da ist auch schon das erste Tierchen ausgebüxt. „Kann es beißen? Ist es gefährlich?“

Zuerst sind die Kinder in Angst und Schrecken versetzt. Aber letztendlich lassen sich alle der zehn Kinder darauf ein, die fremden Lebewesen zu streicheln. Ein paar nehmen sie sogar auf die Hand. So was sieht man schließlich nicht alle Tage. Aber trotz Entwarnung ist das Vertrauen zu den Tieren noch nicht ganz aufgebaut.

Die städtische Bibliothek in Monheim gab Kindern ab sechs Jahren die Möglichkeit, etwas über den Amazonas, den Regenwald, deren Bewohner und vieles mehr zu lernen. Biologin Sabine Aschemeier brachte im Auftrag des Aquazoos Düsseldorf Gespenstschrecken, eine Königspython und eine Rotknie-Vogelspinne mit.

Bevor es jedoch ans Anfassen und Bestaunen der fremden Lebewesen geht, gibt es eine kleine theoretische Runde. Angefertigte Präparate wie Schlangenhaut, zwei nachgestellte Gorillaschädel (einer vom Männchen, einer vom Weibchen), ein Alligatorschädel, tote Insekten wie Schmetterlinge oder Käfer, aber auch ein dünner Baumstamm werden auf dem Boden verteilt. Die Kinder dürfen die Sachen inspizieren, stellen reichlich Fragen und sind sehr neugierig.

Die Dozentin zeigt die Herkunft der Regenwaldbewohner auf einem Globus, erklärt die tropischen Klimabedingungen die dort wachsenden Früchte. Kakaobohnen oder die Sternfrucht, aber auch Gewürze wie Zimt, Kaffee, Muskat und Vanille dürfen angefasst und beschnuppert werden.

Schließlich das Highlight der Veranstaltung: Auf einem Baum sollen die Kinder Insekten suchen – nur sind die da schwer zu sehen. Gespenstschrecken sehen aus wie Blätter oder gar Äste und sind Meister der Tarnung.

Einmal alle Fünf gefunden gehen die meisten der Kindern auf Abstand – denn die Dinger sehen „ziemlich gruselig aus“. Wobei die sich doch kaum bewegen.

Auch die Königspython und die Rotknie-Vogelspinne verhalten sich ruhig. Nach einer Erklär-Runde über die Eigenschaften der Tierchen sind alle Kinder warm geworden und können gar nicht mehr genug bekommen von den Tieren. „Wie heißt die?“, fragt Frida.

Die studierte Biologin Sabine Aschemeier besucht als Honorarkraft öfter städtische Bibliotheken wie die in Monheim. Sie ist aber auch auf Kindergeburtstagen unterwegs, um über den Artenschutz und die Umwelt aufzuklären. Ihr Ziel: den Kindern den Tierkontakt bieten und ihnen deren Lebensraum zu erklären.

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