Langenfeld Auf der Bauschuttdeponie gibt’s jetzt Äpfel

 Langenfeld · Die Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände hat zu einer Führung am Heinenbuschsee eingeladen.

 Ingrid Schoebel (Mitte) lädt die Teilnehmer zum Apfelpflücken ein.

Ingrid Schoebel (Mitte) lädt die Teilnehmer zum Apfelpflücken ein.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die 25 Frauen und Männer versammeln sich um einen Apfelbaum. „Sie können alle Äpfel mitnehmen“, ermuntert Ingrid Schoebel von der Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände Langenfeld, die die Führung am Richrather Heinenbuschsee leitet. Schon kommt Siegfried Stangel mit einem Ernteköcher an, denn – wie üblich – hängen die süßesten Früchte ganz oben. Bald sind alle Teilnehmer der Führung mit Äpfeln versorgt. „Wir haben vor ein paar Jahren angefangen, Obstbäume zu pflanzen“, erklärt Ingrid Schoebel und Siegfried Stangel spezifiziert: „Jakob Lebel, Boskop.“

Vor allem hohe Bäume haben auf dem Gelände eine Heimat gefunden. Eingezäunt und mit einem Tor versehen ist das Gelände deshalb, weil es im Sommer möglichst nicht betreten werden soll. „Hier brüten viele Vogelarten“, berichtet Schoebel. Und die sollen nicht gestört werden. Leider helfe es nicht, nur ein Schild aufzustellen. „Dem Imker haben sie hier schon Bienen geklaut und uns Bäume“, bedauert Schoebel. Die Schafe, die das Gelände zweimal im Jahr beweiden, wirken sich positiv aus. Sie haben das Gras schön kurz gehalten, einen Teil des Streuobstes gefressen und auch die Brombeerhecken eingedämmt. „Sie sorgen dafür, dass wir weniger zu tun haben“, erläutert Schoebel. 

Begonnen hat alles mit einer Bauschuttdeponie, die in ein naturnahes Gelände mit verschiedenen Biotopen umgewandelt werden sollte. Zuerst begann man mit dem Pflanzen von Büschen und Bäumen. „Das war in den 1980er Jahren“, weiß Stangel. Doch von unduldsamen Hundebesitzern wurden die Setzlinge mit der Schere gekappt. „Die Natur setzt sich aber immer wieder durch“, meint Ingrid Schoebel. Und so entstand bald ein Gebiet mit den unterschiedlichsten Heckenstreifen, Büschen und Bäumen. „Wir haben Wildblumen ausgesät“, zählt sie auf. Außerdem wurden am Ufer des Heinenbuschsees Tümpel ausgehoben.

Die Exkursion begibt sich hinab und schaut sich auch diese an. „Die werden als Laichtümpel genutzt“, sagt Schoebel. Und in der Tat, schon hüpft ein junger Frosch durch das Gras. Im Schilfstreifen leben junge Fische, im Brachwald wohnt ein Fuchs und für die Wildbienen haben Naturschützer Insektenhotels aufgestellt. „Ich mache gelegentlich Führungen mit“, berichtet Axel Barchen, der sich im BUND engagiert. „Aber hier war ich noch nicht unterwegs.“ Das Gelände sei schön gestaltet. „Man kann sich das gar nicht vorstellen, dass hier mal eine Deponie gewesen ist.“

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