Bezirksvertretung Mitte Bordsteinabsenkung: Ärger über Bürokratie

Stadtmitte · Die Bezirksvertreter reagierten in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte verärgert auf die Verwaltungsantwort zur Bordsteinabsenkung.

Verwaltungsposse zur Bordsteinabsenkung und neue Bezirsvorsteherin.
Foto: Thomas Lammertz

Das Schiff Bezirksvertretung Mitte hat eine neue Kapitänin. Wie angekündigt, trat Gerda Schnell vom Vorsitz mit Beginn der Sitzung am Mittwoch zurück. Diese wurde folglich von Wahlen dominiert, neben dem Vorsitz wurden auch Stellvertreter gewählt. Davon gibt es nun drei. Nur Stefanie Neukirchner (CDU) bleibt als Stellvertreterin im Amt. Den Vorsitz übernimmt ab sofort nach einstimmiger Wahl Monika Brinner (Grüne). Weitere Stellvertreter sind Anke Drießen-Seeger (SPD) und Peter Kelm (FDP).

Nach den Ehrungen der alten und neuen Amtsinhaber wurde es vor allem bei einem Thema sehr emotional, das bereits im Vorfeld die Gemüter erhitzt hatte: die gewünschte Bürgersteigabsenkung an der Haltestelle am Rathaus. Obschon die Vertretung einstimmig eine Absenkung beschossen hatte, antwortete die Verwaltung, dies sei erst bei einer Umgestaltung der Haltestelle an der St. Anton-Straße umsetzbar (wir berichteten).

Das erzürnte besonders die ehemalige Bezirksvorsteherin Schnell. „Das bedeutet faktisch eine Verschiebung auf den Sankt Nimmerleinstag. Wir haben bei der Philadelphiastraße gesehen, wie lange so etwas dauert“, sagte sie. Ihre Kollegen in der Bezirksvertretung stimmten geschlossen und fraktionsübergreifend zu. Der Vorschlag der Vertretung, einfach die Gelder von anderen, beschlossenen, aber wenig sinnvollen Maßnahmen umzuleiten, habe nach Aussage der Verwaltung wenig Aussicht auf Erfolg, da es sich um verschiedene Etats handle.

„Das ist doch lächerlich. Es geht hier darum, eine Gefahrenstelle zu beseitigen und den Zugang zum Rathaus für jeden zu ermöglichen“, echauffierte sich Wilfried Daniels (Grüne). Schnell legte nach: „Man muss sich nur einmal verschiedene Orte ansehen, wo nun die Überwege eingerichtet werden. Da ist klar ersichtlich: Das hat sich nie jemand mal live und in Farbe angesehen. Da entscheidet einer am Computer im Büro.“ Die Aussichten für die Bezirksvertretung und vor allem die gehbehinderten Bürger, auf eine kurzfristige Lösung des Problems, scheinen also gering. Besonders bitter ist, dass es einfach nur formale Gründe sind, weshalb die Vorschläge kein Gehör finden. Und so ist Krefeld um eine Verwaltungsposse reicher, die ein großes Ärgernis darstellt, obwohl Abhilfe leicht möglich wäre.

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