Neue Brauerei Richtfest am Nordbahnhof

KREFELD · Beim Richtfest der neuen Braustube am Nordbahnhof konnten sich die Gäste bereits ein Bild davon machen, wie später alles aussehen wird. Johannes und Anne Furth erklärten viel.

 Johannes und Hanne Furth brauen künftig das Bier mit dem Namen "Schlüffken".

Johannes und Hanne Furth brauen künftig das Bier mit dem Namen "Schlüffken".

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Seit dem Spätherbst des vergangenen Jahres wird am Nordbahnhof gebaut. Erst wurde der blaue Waggon abgerissen, dann entstand Stück für Stück ein neues Gebäude an gleicher Stelle. Es wird vermutlich im kommenden November fertig werden und dann die neue Hausbrauerei des „Schlüffken“, des Bieres vom Nordbahnhof, beherbergen. Gestern Abend luden die Betreiber Johannes und Anne Furth geladene Gäste, aber auch alle Interessenten, zum Richtfest. Dabei konnten sich die Besucher nicht nur ein Bild von den Räumlichkeiten machen - nebst ausgiebiger Erläuterung der Furths - sie bekamen auch ausgiebig Gelegenheit, das Bier zu testen. 2000 Liter Gerstensaft waren vorrätig für durstige Kehlen.

Das allerdings ist bisher nur eine Versuchsversion. Im Moment wird in kleinem Umfang auf einer Testanlage gebraut. „Aktuell haben wir nur obergäriges Bier. Das kann bei Zimmertemperatur gebraut werden. Untergäriges braucht sehr niedrige Temperaturen. Dafür sind wir technisch erst in der Lage, wenn die Anlagen hier fertig sind“, erläutert Johannes Furth, während er das Gebäude zeigt. Es beginnt im Thekenraum. Hier steht im Moment eine mobile Theke. An gleicher Stelle soll dann im November, dem angepeilten Termin der Fertigstellung, eine feste Version installiert sein.

Ausgeschenkt werden dort dann nur Biere aus den eigenen Kesseln. Das kann aber durchaus eine große Vielfalt beinhalten. „Wir werden Stammbiere haben, wollen aber auch immer wieder experimentieren“, erläutert Furth. Wichtig sei dabei, dass alle Biere echtes Handwerk repräsentieren. „Bei uns wird das Produkt lange reifen. Ein Alt wird rund vier Wochen in offener Gärung brauchen. Das Pils noch länger. Das ist um Größenordnungen länger, als bei industriellen Bieren. Das wird man am Ende auch schmecken“, ist der 31-Jährige überzeugt.

Er zeigt den Besuchern den Brauraum, den Kessel-, den Lager- und Abfüllraum. An den Wänden hängen Schilder, die zeigen, was später wo sein wird. „Alles wird sehr offen sein. Viel Glas, viel Transparenz. Nur in den Brauraum werden Besucher nicht herein kommen. Nur nur wegen der Hygiene, sondern vor allem, weil die Hefen viel CO2 erzeugen. Aber vom Bahnsteig aus wird ein großes Fenster den Blick auf jeden Arbeitsschritt frei geben“, erläutert er.

Er und Schwester Anne wollen, so sagt er, die Menschen auf eine Reise durch die Bierwelt abholen. Von Hopfen und Malz bis zu den verschiedenen fertigen Getränken, die es dereinst an der Theke geben soll. Zu Beginn wird es sechs Tanks geben. Es könnten also bis zu sechs Sorten gleichzeitig gelagert werden. Im Rampenverkauf sind diese dann auch in Flaschen und Fässern erhältlich. Handwerk wird groß geschrieben.

Für die musikalische Untermalung beim Richtfest sorgte die Band Schmackes, sowie, zu späterer Stunde, ein DJ. Die Band übrigens stand, ganz pragmatisch, auf der zur Seite geöffneten Ladefläche eines LKW. Noch muss improvisiert werden. Doch bald entsteht eine moderne, offene Brauerei. Weihnachten könnte es die ersten Biere geben.

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