Krefeld Segler leiden unter hohen Bäumen

Krefeld · Die Rodungen am Elfrather See finden die Zustimmung von Sportseglern. "Die Bäume auf der Insel im Elfrather See sind so hoch, dass hinter der Insel das Segeln nicht mehr möglich ist", berichtete gestern Günter Endom, Segelausbilder im Krefelder Segelclub. Die Sportsegler bräuchten den Wind. Und deshalb benötigten sie freie Gewässer.

Die Stadt hatte hochgewachsenen Hecken am Elfrather See kräftig zurückgeschnitten. Die Bürgeraktion Baumschutz kritisierte, die Stadt würde Bäume fällen. Daraufhin hatte sie gegen die Arbeiten eine einstweilige Verfügung beantragt, die das Verwaltungsgericht am Montag abgelehnt hat.

Wegen der schlechten Windverhältnisse sei der Linner Burgpokal im September gestrichen worden, sagte Endom. Von Jahr zu Jahr nähmen die Beschwerden der Gäste zu. "Die kommen bald nicht mehr", fürchtet Endom. "Die Gäste sagen uns, dass es interessantere Seen gibt, wo die Kommunen etwas tun." Zu lange habe Krefeld den Wildwuchs rund um den Elfrather See zugelassen. Um so froher seien die Segelsportler gewesen, als im Sportausschuss bekannt gegeben wurde, dass die Sträucher am Elfrather See zurückgeschnitten werden sollen. Für die Vereine ginge es hier um ihre wirtschaftliche Grundlage. In den vergangenen Jahren hätten sie viel Geld in den Segelsport am Elfrather See investiert.

Zustimmung zur Kritik der Baumschützer kam indes von Krefelds Grünen. Die Verwaltung habe eigenmächtig gehandelt. Im Sportausschuss sei lediglich von Rückschnitten die Rede gewesen. Mit der Information im Sportausschuss habe die Verwaltung die Politiker in die Irre geführt. Die Grünen fordern daher, die Arbeiten sofort einzustellen und Ersatzpflanzungen vorzunehmen. Außerdem soll sich der Umweltausschuss mit dem Vorgang beschäftigen.

"Der Orkan Kyrill hat Hunderte von Bäumen niedergemäht", kommentierte Grünen-Ratsfrau Petra Akpoyibo. Die Verwaltung habe nichts Besseres zu tun, als dies fortzusetzen. Es sei von Rückschnitten die Rede gewesen, nicht von Baumfällungen.

(RP)
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