Papier der Leverkusener Verwaltung Am Wiembach sollen 300 Bäume fallen

Opladen · Aus Gründen des Hochwasserschutzes will die Verwaltung das Bett des Wiembachs verbreitern. Bis zu vier Reihen mit 300 Bäumen sollen abgeholzt werden. Die CDU in Opladen hat dafür kein Verständnis.

 Hochwasserschutz contra Baumschutz: Eine Animation der Verwaltung zeigt, wie das verbreiterte Bachbett aussehen soll.

Hochwasserschutz contra Baumschutz: Eine Animation der Verwaltung zeigt, wie das verbreiterte Bachbett aussehen soll.

Foto: Stadt Leverkusen

Ein von der Verwaltung am Sonntag öffentlich gemachtes Papier sorgt in Opladen für Aufregung. Aus Gründen des Hochwasserschutzes soll das Bett des Wiembachs verbreitert werden. Dazu sollen bis zu vier Baumreihen mit rund 300 Bäumen fallen. 

„Das bedeutet, die Allee in ihrer jetzigen gewachsenen Struktur würde komplett zerstört“, sagt Robert Budde, Ortsverbandsvorsitzender der CDU Opladen. „Durch die Politik müssen ökologische Belange und die Nachhaltigkeit einer Maßnahme bei allen aktuellen und zukünftigen Projekten beachtet werden.“

 Spazierweg mit Atmosphäre: Die Wiembachallee heute.

Spazierweg mit Atmosphäre: Die Wiembachallee heute.

Foto: CDU Opladen

Die Hochwassergefahrenkarte des Wiembachs weist für ein 100-jährliches Hochwasserereignis ein gesetzlich festgesetztes Überschwemmungsgebiet in Opladen aus. Daraus ergeben sich weitgehende baurechtliche Einschränkungen für Neu- und Umbauvorhaben. „Eine einfache Erhöhung des Geländes durch einen Deich oder eine Hochwasserschutzmauer führt nicht zur einer Verbesserung“, heißt es in der Vorlage. Bei einem Jahrhunderthochwasser würde es zum schnellen Anstieg des Grundwasserspiegels auf der Landseite „und zum Austritt von Qualmwasser innerhalb des Überschwemmungsgebietes“ kommen. „Zielführend ist ein naturnaher Ausbau mit gleichzeitiger Aufweitung des Gewässerabschnittes. Dadurch kann der Wasserspiegel abgesenkt werden“ Eine Überflutung werde so vermieden.  Durch die Aufweitung des Bachbettes sei eine naturähnliche Mäandrierung des Baches möglich, das wirke sich positiv auf die Artenfielfalt aus. 

Die innere Baumreihe müsse an beiden Deichufern entfernt werden. „Auch der Erhalt der äußeren Baumreihen muss in Frage gestellt werden.“ Bei Neupflanzung könnten stadtklimatolerante Baumartenverwendet werden.

„Wird die vorgeschlagene Maßnahme nicht umgesetzt, muss alternativ die Bevölkerung umfassend über die bestehenbleibende Hochwassergefahr informiert und zum Eigenschutz

(Objektschutzmaßnahmen) aufgerufen werden“, heißt es weiter.  „Diese Objektschutzmaßnahmen sind vom jeweiligen Eigentümer selbst zu planen, zu beauftragen und zu finanzieren. Ebenso begrenzt die weiter im bestehenden Überschwemmungsgebiet liegende Grundstückslage versicherungstechnische Angebote des Objektschutzes (Elementarschadensversicherung).“

 Die Stadt plant im Herbst eine Bürgerbeteiligung. Am Ende muss der Stadtrat über das geplante Projekt entscheiden. Für die CDU Opladen sind keine überzeugenden Gründe erkennbar, die eine solch gravierende Maßnahme an der Wiembachallee rechtfertigen würden. „Auf Jahre hinaus würde der heutige Charakter der Allee zerstört sein, der von den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt so geliebt wird“, schreiben die Christdemokraten in einer Pressemitteilung.

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