Naturschutz in Düsseldorf Rodungen an der B8n in Kaiserswerth sorgen für Unmut

Düsseldorf · Die Politik wünscht sich Neupflanzungen und stellt dafür Geld bereit. Die Behörden gehen aber davon aus, dass die Gehölze ohnehin neu ausschlagen.

 Die Böschung entlang der B8n wurde stark zurück- und eine Obstbaumreiche freigeschnitten.

Die Böschung entlang der B8n wurde stark zurück- und eine Obstbaumreiche freigeschnitten.

Foto: Julia Brabeck

Entlang der B8n zwischen Gerichtsschreiberweg und der Anschlussstelle Am Spielberg wurden die Böschungen gerodet. Dieser recht starke Rückschnitt entsetzte die Bürger und führte zu Beschwerden bei den zuständigen Politikern. Diese machten den Kahlschlag zum Thema der Sitzung der Bezirksvertretung 5.

Die CDU stellte den Antrag an die Verwaltung, dass diese den zuständigen Landesbetrieb StraßenNRW auffordern soll, zukünftig „derartig drastische Rückschnitte zu verhindern. Ziel des Gespräches sollte sein, eine teilweise Wiederaufforstung vorzunehmen, besonders an den Stellen, wo Fuß- und Reitwege sich in unmittelbarer Nähe der B8n befinden“. Für eine neue Bepflanzung will das Gremium 10.000 Euro aus eigenen Mitteln bereitstellen. Diese soll auch dafür sorgen, dass Menschen, und dabei besonders Kinder, und Tiere nicht unmittelbar auf die Fahrbahn gelangen können. Zudem bittet die CDU darum, dass bei zukünftigen umfangreichen Rückschnitten die Öffentlichkeit vorab informiert wird..

Die Grünen beteiligten sich allerdings nicht an dem Antrag. Fraktionsvorsitzender Waldemar Fröhlich war so entsetzt über die Rodung gewesen, dass er noch vor der Sitzung eine Anzeige bei der Bezirksregierung gegen Unbekannt erstattet hatte. Die Erklärung der Höheren Naturschutzbehörde führte aber bei Fröhlich zu einer Neubewertung der Situation. So teilte die Behörde unter anderem mit, dass es sich bei den durchgeführten Arbeiten um „pflegerische Gehölzmaßnahmen“ handelt, die zur Verkehrssicherungspflicht erfolgten. Zudem wurde eine stark zugewucherte Obstbaumreihe, die unter anderem als Ausgleich für die überbaute Fläche der B8n angelegt wurde, freigeschnitten. Zwischen den Bäumen soll nun Landschaftsrasen eingesät werden. „Es ist zudem davon auszugehen, dass sich die zurückgeschnittenen Brombeer- und Schlehenflächen nach kurzer Zeit durch Wiederaustrieb erholen“, teilt die Behörde mit.

Die Brombeersträucher, die dort künftig öfter beschnitten werden sollen, waren zuvor auf den Reitweg gekippt worden, der dadurch nicht mehr nutzbar war. Die Reiter waren so gezwungen, auf den Fuß-und Radweg auszuweichen. „Meine Befürchtung, dass mit den Rodungen auch der ökologische Ausgleich für den Straßenbau ersatzlos verschwinden würde, trifft nicht ein. Das ist ein Erfolg“, sagt Fröhlich.

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