Restaurant in Krefeld Auf einen Boxenstopp in der Pausenwerkstatt

Krefeld · Pausenwerkstatt heißt das neue Restaurant am Höffgeshofweg: Beim Essen können die Gäste in die benachbarte Motorradwerkstatt sehen. Mit dem Konzeptkombiniert Susanne Dostert ihre Leidenschaft für Motoren und Kulinarik.

Ein Boxenstopp in der Pausenwerkstatt Krefeld
9 Bilder

Ein Boxenstopp in der Pausenwerkstatt Krefeld

9 Bilder
Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Starke Männer, starke Motoren – und Susanne Dostert setzt sie richtig in Szene. Das war schon immer so. Benzingeruch und Gummiabrieb, Fahrgeräusche und ölverschmierte Mechaniker-Hände gehören zu ihrem Leben und zu ihrer Leidenschaft Motorsport. Und da die gebürtige Krefelderin auch eine Vollblut-Gastronomin ist, lag es auf der Hand, im Fischelner Gewerbegebiet ihr Lokal „Pausenwerkstatt“ zu eröffnen.

Konzept und Einrichtung stammen von A bis Z von der gelernten, 49 Jahre alten Bürokauffrau, die in ihrem noch jungen Leben reichlich Erfahrungen als Restaurantleiterin und Marketingexpertin gesammelt hat. Ihre beruflichen Anfänge liegen bei British American Tobacco in Hamburg. Dort fiel sie als geschickte Event-Managerin den Chefs in London auf. Der Schritt auf die Insel führte sie ins Formel-1-Fahrerlager. Der Tabakkonzern sponserte ein Team mit den Fahrern Jacques Villeneuve (elf Grandprix-Siege) und Jenson Button (Weltmeister 2009). Die Krefelderin kümmerte sich um die Promotion. Noch heute hält sie den Frontspoiler mit den Unterschriften der Fahrer in Ehren, den sie zum Abschied bekommen hatte.

Aktuell dreht sich ihr Alltag um Motorräder und die neue „Pausenwerkstatt“. Ihr Lokal ist eine Kombination aus beidem. Durch große Industriefenster haben die Gäste einen Blick in die Werkstatt ihres Lebensgefährten Tom Roux. Der Austtralier ist Zweiradmechanikermeister und schraubt sowohl an Oldtimern wie an fabrikneuen Maschinen. XX Fighters heißt sein Laden, in dem unter anderem Serien-Motorräder ihren individuellen Schliff bekommen. Die Werkstatt ist Showroom für Zweiräder und Lebensraum für Vogelspinnen, Geckos und Bart-Agame in geräumigen Terrarien in einem.

Nebenan passt sich die Pausenwerkstatt in rustikalem Charme an. Gläser und Besteck finden sich in einem Werkzeug-Wagen. Die Tischplatten liegen auf Tonnen und Motorradreifen. Die Theke besteht aus einer hölzernen Einfriedung, in der auch die alte Werkbank des Vaters samt Schraubstock verbaut wurde. „Ich bin hier aufgewachsen“, berichtet Susanne Dostert. Ihr Vater habe dort die Firma Glas Dostert gegründet, die heute ihr Bruder betreibe. Einen Teil der großen Halle – eigentlich eine eigene Halle, das ist von außen aber nicht zu erkennen – hat sie für ihre Bedürfnisse umgebaut. Zwei große Glasfronten gestatten den Blick nach Innen. Hölzerne Bänke und Tische erlauben den Verzehr von Speisen und Getränken im Freien. „Im Sommer öffnen wir auch am Wochenende als Bikertreff“, sagte sie. Im Moment konzentriert sie sich auf Frühstück und Mittagstisch. Das sei auch zeitlich überschaubar. Hinter ihr liegen 15 Jahre Vollzeitgastronomie. „Jetzt habe ich wieder ein Sozialleben“, sagte Susanne Dostert.

In der Küche steht ein langjähriger Weggefährte aus der Zeit als sie mit ihrem damaligen Partner Stefan Schlösser acht Jahre lang das Feinschmeckerlokal Korff an der Kölner Straße leitete. Koch Patrick Brandt konzentriert sich auf Hausmannskost und Grillgut. „Wir backen auch selbst“, erklärte die Inhaberin. Blaubermuffins, Apfelstreusel und Nougatstangen zählen zu den Spezialitäten. Zuletzt war Susanne Dostert im Behnischhaus aktiv. Dort leitete die mit dem Küchenmeister Stefan Schlösser das Restaurant und das Bistro Schlösser.

Nun ist sie seit einigen Wochen wieder zu ihren Wurzeln zurückgekehrt: in´die Immobilie der Familie, in ihr Quartier und zu den starken Männern und Motoren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort