Krefeld Unzufriedenheit über Stillstand in der City wächst

Krefeld · Das Konzept „Handeln und Helfen“ gerät unter Druck. Tenor der Kritik: Die Ziele sind zu ungenau, Fortschritte kaum zu erkennen.

(vo) Bislang war das Konzept „Handeln und Helfen“, das die Stadtverwaltung zur Verbesserung von Sicherheit und Sauberkeit in der City vorgelegt hatte, unumstritten. Nach einer Diskussionsveranstaltung der Werbegemeinschaft mit Vertretern der Verwaltung, der Polizei und des Handels bricht eine neue Debatte darüber los – Anlass ist Unzufriedenheit mit den Ergebnissen und konkreten Perspektiven des Konzepts. Die FDP hat jetzt im Nachgang zu der Diskussionsveranstaltung Ernüchterung und Enttäuschung zum Ausdruck gebracht. Nach Einschätzung der Liberalen sind weder wohnungsbau- noch verkehrspolitisch noch im Umgang mit der Drogenszene klare Ziele erkennbar. Auch die CDU will schärfer erfassen, was die vor einigen Monaten eingerichtete Mobile Wache auf dem Theaterplatz eigentlich bewirkt; die Fraktion hat dazu eine Anfrage im Rat auf den Weg gebracht. Die Verwaltung soll demnach, auch mit Blick auf die Zusammenarbeit mit der Polizei, Ergebnisse einordnen und die weitere Planung vorstellen.

Wie berichtet, wurde bei der Diskussion der Werbegemeinschaft deutlich, dass es unklar ist, ob man die Drogenszene vom Theaterplatz verdrängen könne – mit einem Drogenkonsumraum lasse sich das Ziel nicht erreichen, hieß es. Bei der Veranstaltung diskutierten Kämmerer Ulrich Cyprian, Dezernent Thomas Visser und Polizeihauptkommissar Jürgen Moll über Perspektiven für die Innenstadt (wir berichteten).

Wohnungsbaupolitisch fordert die FDP, die Innenstadt verstärkt mit Tempo-30-Zonen für den Autoverkehr zu öffnen: „Wer Wohnen und Handel in der City will, muss auch den Individualverkehr zulassen, sei es mit 30 km/h, wenn dies der Umwelt zuträglich ist“, erklärte FDP-Fraktionschef im Rat, Joachim Heitmann.

Heitmann fehlt auch die Diskussion um die „soziale Dimension der Verslumung“ der City, offenbar aus der Motivation heraus, die vielen Hartz-IV-Bezieher dort nicht stigmatisieren. Es fehle auch ein Konzept für die Umwandlung von leerstehenden Läden in Wohnungen, etwa auf der Breite Straße, wie im Gutachten zur City von „Junker und Kruse“ empfohlen.

Keine Bewegung sehen die Liberalen auch bei den „Ewigbaustellen“ in der City, also bei der Haltestelle Ostwall/ Rheinstraße, beim Vorplatz des Kaiser-Wilhelm-Museums und bei der Hochstraße; sie alle trügen „maßgeblich zum Negativimage der Stadt“ bei. Es fehle auch ein Innenstadtkoordinator in der Verwaltung. Das hatte auch Christoph Borgmann, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, bemängelt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort