Stadt-Vorlesewettbewerb Die 15 besten Vorleser der Stadt

Krefeld · In der Mediothek traten am Montag die Schulsieger zum Vorlesewettbewerb an. Platz eins ging an Carolin von Hagen. Platz zwei ging an Lena Beging, Maujou Blazejczak ist Drittplatzierte.

Vorlesewettbewerb in Krefeld 2019: Das sind die Lese-Kandidaten
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Das sind die Lese-Kandidaten

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Foto: Schaulandt, Oliver

Fürs Vorlesen gibt es eine goldene Regel: Rufus Beck, der nicht erst mit den „Harry Potter“-CD-Aufnahmen zu einer der beliebtesten deutschen Hörbuchstimmen wurde, bringt sie auf den Punkt: „Gutes Vorlesen ist eben, wenn sich keiner langweilt“. Das hat der Schauspieler und Sprecher allen Sechstklässlern mit auf den Weg gegeben, die sich in diesem Jahr am Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels beteiligen. 15 Krefelder Schulen haben die Besten aus ihren Jahrgängen ermittelt. Gestern traten sie an zum Stadtwettbewerb. 14 Mädchen und ein Junge bewiesen in der Mediothek vor Publikum und einer Jury, dass sie diese Becksche Devise mit ihren Lieblingsbüchern umsetzen konnten.

Es war ein spannendes Rennen, das durch magische Welten und Glücksbäckereien führte, zu Hexen, Zauberern und tieferbegabten Jungs. Einigen Eltern begegneten die Helden ihrer eigenen Kindheit wieder; andere Bücher erzählten von aktuellen Themen. Nach knapp zwei Stunden standen drei Kandidatinnen fest, die von der Jury die besten Bewertungen bekamen und noch einmal mit einem unbekannten Text antreten mussten: Carolin von Hagen setzte sich danach als Siegerin durch. Sie wird Krefeld bei der nächsten Stufe des Wettbewerbs auf Bezirksregierungebene vertreten. Ihre Stellvertreterin auf Platz zwei ist Lena Beging; den dritten Platz sicherte sich Maujou Blazejczak.

Petra Düro-Förster, Leiterin der Kinderbuchabteilung in der Mediothek, hatte für diese zweite Runde ein altes, nicht mehr aufgelegtes Buch aus dem Bestand der Mediothek ausgewählt: „Die Schattenspinnerin“ von Susan Fletcher. Mit der Geschichtenerzählerin Sheherazade und einem Waisenmädchen von schier unerschöpflicher Fantasie führt die Autorin in die exotische Welt der orientalischen Harems mit kostbaren Stoffen und edlen Düften. Und dieses Buch passte ganz wunderbar zu der Auswahl, die auch die Sechstklässler getroffen hatten. Denn in ihren Lieblingsbüchern geht es oft um Magie, um fremde Welten und zauberhafte Abenteuer. Auch wenn es diesmal ein vollkommen Harry-Potter-freier Wettbewerb war, hatten exotische Wesen die Nasen vorn, von Angela Sommer-Bodenburgs Immer-noch-Klassiker „Der kleine Vampir“ bis zur zauberhaften Hexe Lilly (in der Reihe von Birgit Rieger) und den Bewohnern eines geheimnisvollen Spukhauses.

 Die Teilnehmer am Vorlesewettbewerb in der Mediothek. Die besten Vorleser sind: Carolin von Hagen (Platz 1), Lena Beging (Platz 2) und Maujou Blazejczak (Platz 3).

Die Teilnehmer am Vorlesewettbewerb in der Mediothek. Die besten Vorleser sind: Carolin von Hagen (Platz 1), Lena Beging (Platz 2) und Maujou Blazejczak (Platz 3).

Foto: Pixabay

Buchhändler Carsten Mennenöh, Organisator des Stadtwettbewerbs, stoppte nach jeweils fünf Minuten die Beiträge der Lesenden. Mancher Hörer muss nun selber lesen, um zu erfahren, wie die Geschichten weitergehen. Das verheißungsvollste Buch des Nachmittags war „Apfelkuchen und Baklava“ von Kathrin Rohmann. Es ist die 2015 erschienene Geschichte des Mädchens Leila, das seine Heimat Syrien verlassen hat. Eine Walnuss aus dem Garten der Großmutter ist sein kostbarster Schatz. Die Nuss erinnert Leila an die Oma, die zurückblieb und nun in der neuen Heimat so fehlt, und an die vertrauten Gerüche der Kindheit. Die feine, berührende Sprache Rohmanns ließ für einige Minuten den Duft von Nüssen und Gewürzen wie Koriander durch die Mediothek wehen.

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