Gewerkschaft NGG Jahr 2018: Krefelder trinken 230.000 Hektoliter Bier

Krefeld · Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten verlangt für die Brauerei-Branche ein Lohn-Plus von 6,5 Prozent.

(RP) Lust auf Hopfen und Malz: In Krefeld wurden im vergangenen Jahr knapp 23 Millionen Liter Bier getrunken – ein Großteil davon aus regionalen Brauereien. Das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) errechnet. Sie geht dabei von einem Pro-Kopf-Verbrauch von 101 Litern pro Jahr aus. „Bier ist nach wie vor ein Lieblingsgetränk in der Region. Die nordrhein-westfälischen Brauer verzeichnen gute Umsätze – und das nicht nur wegen des Rekordsommers und der Fußball-WM. Davon sollen jetzt die Beschäftigten profitieren“, sagt Gewerkschafter Karim Peters. Für die Mitarbeiter in den 140 nordrhein-westfälischen Brauereien fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten in der laufenden Tarifrunde ein Lohn-Plus von 6,5 Prozent.

„Von Branchenriesen wie Veltins und Warsteiner bis hin zur Hausbrauerei vor Ort – die Betriebe machen gute Geschäfte“, betont der Geschäftsführer der NGG Krefeld-Neuss. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag der steuerpflichtige Bierabsatz in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr bei 19,5 Millionen Hektoliter Bier (ein Hektoliter entspricht 100 Liter). Das ist 0,8 Prozent mehr als noch im Jahr 2017. Damit kommt jedes vierte in Deutschland gebraute Bier aus Nordrhein-Westfalen. Bei Biermixgetränken liegt der Anteil sogar bei fast einem Drittel. Im Januar dieses Jahres setzte die Branche 1,7 Prozent mehr ab als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Hinzu kommt der wachsende Markt mit alkoholfreien Sorten, die in der Bilanz nicht enthalten sind“, erklärt Peters.

„Doch wo die Kassen klingeln, muss für die Mitarbeiter mehr drin sein. Die Beschäftigten klagen schon lange über eine steigende Arbeitsbelastung“, so der Gewerkschafter. Die Jobs in der Brauerei seien mittlerweile hoch technisiert und setzten immer höhere Anforderungen voraus. Das müsse sich für die Beschäftigten auszahlen. „Andernfalls wird es für Braumeister zunehmend schwerer, Azubis und Fachkräfte zu gewinnen.“

Nach zwei Tarifverhandlungen und Warnstreiks gehen die Gespräche mit den Rheinisch-Westfälischen Brauereien am morgigen Freitag in die nächste Runde. Parallel verhandelt die NGG mit den Sauer- und Siegerländer Brauereien über höhere Löhne.

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