Pandemie-Bekämpfung Krefeld will Maskenpflicht für Grundschüler prüfen

Krefeld · Der Krisenstab der Stadt Krefeld hat die „dringliche Empfehlung“ herausgegeben, dass auch Schüler der Krefelder Grundschulen ab sofort Masken tragen sollen. Ob aus der Empfehlung demnächst eine Pflicht wird, hängt von einer juristischen Bewertung ab.

 Die Stadt Krefeld empfiehlt Grundschulkindern das Tragen einer Maske.

Die Stadt Krefeld empfiehlt Grundschulkindern das Tragen einer Maske.

Foto: dpa/Jens Büttner

Um die Corona-Pandemie einzudämmen, sollen an den Grundschulen der Stadt Krefeld die Schülerinnen und Schüler ab sofort auch im Unterricht eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Diese „dringliche Empfehlung“ hat der Krisenstab der Stadt ausgesprochen, wie am Sonntag aus einer Mitteilung im Internet hervorging. Ob aus der Empfehlung in den nächsten Tagen in Krefeld eine Pflicht wird, will die Stadt zunächst juristisch prüfen. Die Empfehlung soll an den Schulen durch Beschlüsse der jeweiligen Schulkonferenz umgesetzt werden. In Krefeld gibt es 29 Grundschulen.

Oberstes Ziel sei es, den Kernunterricht vor Ort aufrecht zu erhalten, sagte der Leiter des Fachbereichs Schule, Jürgen Maas, laut der Mitteilung. „Da schon mehr als ein Drittel der Krefelder Grundschulen von Corona-Fällen betroffen ist, steht für uns der Gesundheitsschutz im Vordergrund. Die Kinder besser zu schützen, muss das klare Handlungsziel sein“, so Maas.

Die Maßnahme solle helfen, bei Infektionen in Grundschulen die Zahl der Quarantäne-Anordnungen zu senken. In der Vergangenheit seien bereits ganze Klassen in Quarantäne geschickt worden, sagte Maas am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Auch sei bereits eine ganze Schule geschlossen worden, nachdem im Lehrerkollegium ein positiver Fall aufgetreten war.

Die Möglichkeit einer freiwilligen Übereinkunft an Grundschulen sehen Verhaltensempfehlungen des Schulministeriums ausdrücklich vor: „Schulen können sich im Einvernehmen mit der Schulgemeinde darauf verständigen, freiwillig auch weiterhin im Unterricht eine MNB (Mund-Nasen-Bedeckung) zu tragen“, heißt es dort wörtlich.

Der Vorschlag sei bei einem Krefelder „Schulgipfel“ in der vergangenen Woche von den Vertretern der Grundschulen gekommen, so Maas. Von der bei der Bezirksregierung angesiedelten Schulaufsicht werde das Vorhaben „in vollem Umfang“ akzeptiert.

Maas betonte, dass es sich bei der Empfehlung nur um einen ersten Schritt handle. Die Stadt beabsichtige, schnellstmöglich eine entsprechende Festsetzung zu treffen und prüfe derzeit die dafür notwendigen juristischen Schritte. Dies wolle man nach Möglichkeit im Einvernehmen mit dem Land tun.

In Nordrhein-Westfalen sind derzeit bis auf Grundschüler alle Schüler verpflichtet, auf dem Schulgelände und im Unterricht durchgehend eine Maske zu tragen, außer beim Essen und Trinken. Nur Grundschüler dürfen im Klassenraum ihre Maske abnehmen. Lehrer dürfen ohne Maske unterrichten, solange sie einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten können.

(th/dpa)
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