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Korschenbroich Zwist um Gräben im Hoppbruch

Korschenbroich · Im Kampf gegen zu hohe Grundwasserpegel will Korschenbroich verkümmerte Gräben im Hoppbruch herrichten. Sie sollen Wasser aus dem Feuchtgebiet leiten. Ein Fehler, meint die Aktive. Sie fürchtet: Fließt das Wasser in die Triet, landet noch mehr Grundwasser im Raum Herrenshoff.

Sie sind von Menschen angelegt, aber nach Jahrzehnten ohne Pflege kaum noch als künstliche Gräben zu erkennen. Gleichwohl könnten die vielerorts zu Mulden mutierten Rinnen im Hoppbruch nach Ansicht der Stadt helfen, Korschenbroichs Grundwasserproblem zu entschärfen. Sie könnten wie einst Wasser aus dem Feuchtgebiet leiten. Darum will die Stadt versuchen, vom Landesumweltministerium Geld zu bekommen, um damit wieder ein Grabensystem im Hoppbruch zu schaffen.

Aktive: Es sickert in den Boden

Eine falsche Idee, warnt die Wählergemeinschaft die Aktive. Werde das Wasser aus den Gräben in die Triet geleitet, fließe es darin nicht wirklich ab. Es würde vielmehr im großen Umfang aus der Triet in Boden sickern. "Herrenshoff und Raderbroich würden noch mehr Grundwasser abbekommen", meint Dr. Heinrich Kalthoff, Ratsherr der Aktiven. Will heißen: Statt Spitzenpegel im Untergrund zu kappen, ließe das Vorhaben nach Ansicht Kalthoffs die Pegel mancherorts sogar steigen.

Stattdessen pocht die Wählergemeinschaft darauf: RWE soll weniger Wasser als bislang in den Boden des Hoppbruchs einleiten. Mit dem Wasser gleicht das Unternehmen die Folgen des Braunkohletagebaus auf den unterirdischen Wasserhaushalt aus. Über die Forderung, vor allem in niederschlagreichen Perioden weniger Wasser einzuleiten, hat Aktiven-Fraktionschef Hanns-Lothar Endell jetzt mit dem neuen Landesumweltminister Johannes Remmel gesprochen. Dabei erfuhr der Korschenbroicher Ratsherr nach eigenen Angaben, dass Ende Oktober das Umweltministerium und der Rhein-Kreis Neuss über diese Frage sprechen werden.

Hoffnung auf eine von der Aktiven geforderte Änderung des Landesgesetzes hat das Gespräch mit dem Minister Endell dagegen nicht gemacht. Die Aktive hätte die Gesetze gerne so geändert, dass Bürger per Satzung zu Gebühren für den Betrieb von Grundwasserpumpen herangezogen werden können. Allerdings will die Wählergemeinschaft nun ausloten, ob Pflichtbeiträge nicht ohne Gesetzesänderung möglich sind. Nämlich, wenn man diese ähnlich wie Pflichtbeiträge zu Deichverbänden juristisch begründen könnte.

(RP)
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