Korschenbroich Eine Schlosshochzeit im nächsten Mai

Korschenbroich · Das Standesamt Korschenbroich erweitert seine Ja-Wort-Räume um einen besonderen Ort: Neben dem Sandbauernhof können sich ab dem nächsten Jahr auch auf dem Liedberger Schloss Brautpaare ein Eheversprechen geben.

 Petra Köhnen ist Standesbeamtin in Korschenbroich. Im nächsten Jahr kann das Korschenbroicher Standesamt mit dem Schloss Liedberg über einen neuen und besonderen Ja-Wort-Raum verfügen.

Petra Köhnen ist Standesbeamtin in Korschenbroich. Im nächsten Jahr kann das Korschenbroicher Standesamt mit dem Schloss Liedberg über einen neuen und besonderen Ja-Wort-Raum verfügen.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Sind Sie verheiratet? Ja, wie schade. Denn im nächsten Jahr kann in Korschenbroich eine Schloss-Hochzeit gebucht werden. Und zwar auf Schloss Liedberg. Wo sonst der Heimatverein tagt, geht es nun um Tüll und Tränen, um Locations und Event, um das ganz große Ereignis zum schönsten Tag. Mit dabei wird eventuell auch Petra Köhnen sein. Sie ist Standesbeamtin der Stadt, eine von drei Frauen und einem Mann, die in Korschenbroich das Ja-Wort der Paare erwarten dürfen. Bislang konnten Brautleute die standesamtliche Hochzeit in den Rathäusern Korschenbroich und Glehn feiern oder im Kulturbahnhof Korschenbroich und im Sandbauernhof in Liedberg. Und nun kommt das Schloss hinzu. „Der Besitzer hat zugestimmt, jetzt können wir ab 2019 die standesamtliche Hochzeit auf dem Schloss anbieten“, sagt Petra Köhnen.

Sie weiß auch schon, in welchem Monat: „Das wird im Mai sein.“ Denn das ist der Monat, in dem in Korschenbroich die meisten Hochzeiten stattfinden. „Dann lockt das schöne Wetter, und wir bieten dabei auch noch eine schöne Umgebung an.“ Die standesamtlichen Trauungen finden beim Publikum, aufs Jahr gesehen, immer erst ab März Interesse. „Das geht dann bis Dezember, Januar und Februar werden aber kaum als Heiratstermine gewünscht.“ Pro Jahr geben sich in Korschenbroich etwa 130 Brautleute ein Eheversprechen. Das Schloss wird allerdings im kommenden Jahr nur für eine einzige Trauung angeboten. Was die Räumlichkeiten außerhalb den Rathäusern angeht, so arbeitet das Standesamt oft mit den örtlichen Heimatvereinen zusammen, um etwa die Räume für eine Eheschließung vorzubereiten. Denn es hat sich vieles geändert. „Früher waren nur die Eltern als Trauzeugen dabei, heute gibt es standesamtliche Trauungen mit 50 bis 60 Gästen.“ Das seien kleine Events, bei denen auch Musik nicht fehle. „Es gibt insgesamt viel Drumherum. Bei dem, was der schönste Tag im Leben sein soll, wird manchmal viel übertrieben.“ Auch die feucht-fröhlichen und lauten Abschiedsfeiern vom Junggesellen-Dasein gehörten dazu.

Das liegt auch daran, dass es im Standesamt oftmals den einzigen Hochzeitstermin gibt. „Früher ist man von hier aus in die Kirche gegangen, aber die vielen Gästen beim Standesamt deuten darauf hin, dass man sich nicht mehr kirchlich traut. Aber das muss jedes Paar für sich selbst entscheiden.“

Petra Köhnen versucht bei ihrer Ansprache vor dem Ja-Wort persönliche Themen anzusprechen, je nachdem, was ein Paar im Standesamt erzählt wissen möchte. „Vor allem geht es darum, den künftigen Eheleuten deutlich zu machen, dass sie zusammenhalten und füreinander da sein sollen. Ich versuche, ein paar einfache Grundgedanken zu vermitteln.“ Sie selbst weiß, was das bedeutet, denn Petra Köhnen hat gerade Silberhochzeit gefeiert. Die Basis für die Standesbeamtin bestand 2005 in einem zweiwöchigen Kursus auf der Akademie für Standesamtwesen in der Nähe von Fulda. Hinzu kommen regelmäßige Fortbildungen und Fachtagungen.

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