Nach Starkregen in Kleinenbroich „Warnungen werden oft nicht beachtet“

Korschenbroich · Nach dem Starkregen und der überfluteten Unterführung sucht der Rhein-Kreis Neuss als Betreiber der Straße nach den Ursachen. In der Stadt Korschenbroich gibt es insgesamt vier solche möglichen Gefahrenpunkte.

 Es war ein örtlicher begrenzter Starkregen, der die Unterführung Hochstraße geflutet hatte. Dabei hatte die Feuerwehr eine Frau aus ihrem Auto holen müssen. Der Rhein-Kreis wies dabei auf dort angebrachte Schilder und Warn-Rundumleuchten hin.

Es war ein örtlicher begrenzter Starkregen, der die Unterführung Hochstraße geflutet hatte. Dabei hatte die Feuerwehr eine Frau aus ihrem Auto holen müssen. Der Rhein-Kreis wies dabei auf dort angebrachte Schilder und Warn-Rundumleuchten hin.

Foto: Feuerwehr Korschenbroich

„Wir haben überall dort, wo die S-Bahn Straßen kreuzt, Unterführungen“, sagte Thomas Kochs, Technischer Betriebsleiter des städtischen Abwasserbetriebs, nachdem unsere Zeitung berichtet hatte, dass am Mittwoch eine Frau von der Feuerwehr nach einem Starkregen aus einem fast überfluteten Auto im Tunnel Hochstraße herausgeholt worden war. Die Stadt ist allerdings nicht zuständig, da es sich um eine Kreisstraße handelt. „Unsere Pumpen sind nicht ausgefallen“, sagte am Donnerstag der Leiter des Kreistiefbauamtes, Arnd Ludwig. Die Feuerwehr habe das Wasser nicht abpumpen müssen, „das haben unsere Pumpen erledigt, allerdings nicht sofort.“

Denn es gab ein massives Regenereignis an diesem Punkt der Hochstraße. „Ein paar Kilometer weiter hat es gar nicht geregnet“, so Ludwig. Noch in der Nacht sei eine Kollegin vor Ort gewesen. „Wir müssen jetzt sehen, woran es genau gelegen hat.“ Sicher gehe es um einen örtlichen Starkregen, aber auch darum, ob die Pumpen und die Kanäle ausreichend dimensioniert seien. Hinzu komme die Frage, wie man Autofahrer davon abhält, in eine voll gelaufene Unterführung zu fahren. Bei einem solchen Starkregen könnte nur massiv abgesperrt werden, etwa durch Schranken, denn bei ähnlichen Ereignissen würden oft selbst Absperrbänder der Polizei nicht beachtet. In Korschenbroich gibt es in der S-Bahn-Querung insgesamt vier Unterführungen an der Regentenstraße, der Gladbacher Straße und der Mühlenstraße sowie in der Straße Holzkamp. Dabei wird unterschieden nach Fußgänger-Unterführungen und solchen, durch die Autos fahren. „Um die Autofahrer zu warnen, sind vor dem Tunneleingang Schilder angebracht, auf denen vor einer Überflutung bei einem Starkregen gewarnt wird“, sagte Kochs. Da aber nicht jeder Fahrer offenbar auf das Schild achtet, gehen darüber hinaus an der Deckenstirnseite Warnlichtzeichen an, wenn der Wasserstand zehn Zentimeter erreicht hat. „Wir haben vor der Unterführung an der Hochstraße Warnschilder und eine gelbe Rundumleuchte, die bei einem bestimmten Wasserstand aufleuchtet. Das ist Standard an allen Tunnels und Unterführungen“, erläuterte Rolf-Dirk Schaefer vom Kreistiefbauamt.

Wenn dieses Lichtzeichen leuchtet, sollte man nicht mehr in eine Unterführung einfahren. „Aber leider werden Warnungen leider oft nicht beachtet“, sagte Schaefer. Bei Fußgänger-Unterführungen sei eine solche Lichtzeichen-Warnanlage nicht eingerichtet, „da Fußgänger mit einer anderen Geschwindigkeit unterwegs sind“, sagte Kochs. Hinzu kommt, dass nicht nur an der Hochstraße, sondern in jeder Unterführung Pumpen installiert sind, wenn die Straße tiefer als die Kanalisation liegt. Die Pumpen laufen automatisch an. Wie Klimaexperten sagen, wird es Starkregenereignisse in Zukunft wohl öfter geben. „Wir haben das Thema gemeinsam mit der Politik schon 2014 intensiv behandelt“, sagte Thomas Kochs. Dabei informiere der Städtische Abwasserbetrieb auf der Internetseite der Stadt Korschenbroich darüber, wo wahrscheinliche Gefahren zu erwarten sind. Die Stadt habe ihr Kanalsystem für ein „dreijähriges Niederschlagsereignis“ dimensioniert, das bedeute ein sehr starkes Regenaufkommen alle drei Jahre.

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