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Köln Landgerichtschef hofft auf neues Gebäude

Köln · Die Räume in dem Justizzentrum reichen nicht mehr aus. Ein Neubau könnte jedoch frühestens zwischen 2024 und 2028 kommen.

 In dem Gebäude an der Luxemburger Straße arbeiten mehr als 1200 Beschäftigte. Es hat auch Vorführ- und Arrestzellen im Keller.

In dem Gebäude an der Luxemburger Straße arbeiten mehr als 1200 Beschäftigte. Es hat auch Vorführ- und Arrestzellen im Keller.

Foto: Bernd Rosenbaum

Das 105 Meter hohe Gerichtsgebäude an der Luxemburger Straße in Köln ist in die Jahre gekommen. Nicht nur, dass es baulich nicht mehr den modernen Ansprüchen genügt, es platzt einfach aus allen Nähten. Seit Jahren wird daher über einen Neubau nachgedacht. Aber auch der wird so schnell nicht kommen.

Landgerichtspräsident Roland Ketterle äußerte jetzt die Hoffnung, dass man mit einem neuen Gebäude zwischen 2024 und 2028 rechnen könne. Peter Biesenbach, Nordrhein-Westfalens neuer Justizminister, hatte sich auf seinen ersten Dienstreisen in Köln vorgestellt und - so berichtete Ketterle anlässlich eines Pressegesprächs - für eine Verbesserung ausgesprochen.

Schließlich gelten das Amts- und Landgericht als die jeweils größten Gerichte ihrer Art in der Bundesrepublik. Sie verfügen insgesamt über mehr als 800 Büroräume, in denen über 1200 Mitarbeiter untergebracht sind. 24 Große Strafkammern verhandeln allein über die schweren Straftaten. Das bedeutet jährlich an die 20.000 Verfahren, wobei 13.700 Zivilverfahren beurteilt werden mussten. 197 Richter sind am Landgericht dafüt tätig. Das Gericht ist damit für ein Einzugsgebiet von etwa 2,2 Millionen Menschen tätig. Übrigens: Auch 24 Vorführzellen und sechs Arrestzellen sind im Keller untergebracht.

Einige spektakuläre Fälle mit einer langen Verfahrensdauer wurden 2017 in Köln bearbeitet und abgeschlossen. Das waren beispielsweise der sogenannte Salafisten-Prozess und zwei Verfahren gegen Rocker-Banden. Auch sehr aufwendige Wirtschaftsverfahren gegen die Köln-Bonner Sparkasse oder das Bankhaus Sal. Oppenheim füllten die Sitzungspläne.

Ein Ausblick auf die ersten Termine 2018: gleich zwei große Prozesse um den Einsturz des Kölner Stadtarchivs, ein Prozess gegen Geldautomaten-Sprenger und eine deutlich zunehmende Zahl von sogenannten BTM-Verfahren (Betäubungsmittel, Drogen), wobei immer mehr Banden eine Rolle spielen. Ebenfalls zunehmend Arbeit stellen die rund 800 Verfahren gegen die Arzthaftung dar.

Eine Erleichterung für die juristischen Prozessbeteiligten verspricht die Einführung der elektronischen Akte. Dann müssen sich die Juristen nicht mehr durch Papier-Ordner wühlen, sondern können alles am Computer, womöglich mit entsprechenden Suchmaschinen, viel schneller finden. Die Daten, so erläuterte Landgerichtspräsident Ketterle, werden zentral in einem eigenen Rechenzentrum in Münster gespeichert.

Ein Gerichtstermin wird gleich am 19. Januar 2018 das Interesse der Öffentlichkeit finden. Dann nämlich muss der einstige Tennisstar Boris Becker persönlich im Kölner Justizzentrum erscheinen, um in der Millionen-schweren Auseinandersetzung mit seinem ehemaligen Manager auszusagen.

(sg-)
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