Nach Havarie im Juli 2017 Kölner Seilbahn soll ab Ende März wieder fahren

Köln · Nach einer Havarie im Juli 2017 stand die Kölner Seilbahn mehr als eineinhalb Jahre still. Der Betrieb soll Ende März wieder starten – mit deutlich weniger Fahrten und neuem Sicherheitskonzept.

 Die Kölner Seilbahn über den Rhein soll nach mehr als eineinhalb Jahren Stillstand vom 28. März an wieder laufen.

Die Kölner Seilbahn über den Rhein soll nach mehr als eineinhalb Jahren Stillstand vom 28. März an wieder laufen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Ab Ende März, aber spätestens zu Ostern, soll die Kölner Seilbahn ihren Betrieb wieder aufnehmen. Das teilte Jörg Schwarze, Vorstand der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) am Montag mit. Die Kölner Seilbahn verbindet in Höhe der Zoobrücke die Rheinufer Riehl und Deutz.

Der Betrieb der Seilbahn steht seit Juli 2017 still: Ein Hilfsseil hatte sich damals in einer Gondel verfangen, 75 Fahrgäste wurden aus den Kabinen über dem Rhein befreit. Die Kölner Seibahn habe die Havarie zum Anlass genommen, ihr technisches Konzept zu überarbeiten, sagte Schwarze. Die Hilfsseile wurden entfernt und das Steuerungssystem sowie die Brandmeldeanlage erneuert: Die Feuerwehr wird in Zukunft nicht mehr per Anruf, sondern automatisch alarmiert. Eine Videoüberwachung soll den gesamten Betrieb beobachten. Die Fahrgäste sind über Funk mit der Zentrale verbunden. Bei dem Zwischenfall von 2017 habe man die Passagiere nur über ihre Handys erreicht, sagte Schwarze.

Bilder: Kölner Seilbahn steckt fest - Höhenretter im Einsatz
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Höhenretter befreien Fahrgäste aus Seilbahn

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Foto: dpa, mku kno

Die Höhenretter der Berufsfeuerwehr Köln werden am Donnerstag und Freitag um jeweils zehn Uhr auf der Deutzer Rheinseite ein neues Bergekonzept erproben. Verkehrsbehinderungen sollen dadurch nicht entstehen. Die Bergung erfolgt in Zukunft über Land und Wasser sowie durch neue Seilfahrgeräte auch über die Seilbahn selbst. Auch die Dienstanweisungen und der Wartungsplan der Seilbahnmitarbeiter wurden angepasst. An beiden Stationen werde neue Informationsanlagen für die Fahrgäste installiert, die Webseite der Kölner Seilbahn wird überarbeitet.

In Zukunft sollen Fahrgäste auf der Webseite nachlesen können, ob die Seilbahn bei der aktuellen Wetterlage fährt. Bislang durfte der Betrieb bei einer Windstärke von bis zu 16 Metern pro Sekunde laufen. Diese Obergrenze wurde gesenkt: In Zukunft schaltet sich die Seilbahn schon bei zwölf Metern pro Sekunde automatisch ab. „Dadurch werden signifikant weniger Fahrten als in der Vergangenheit möglich“, sagte Schwarze. Das habe allerdings keine Auswirkungen auf die Ticketpreise.

Schwarze hofft, dass der Publikumsbetrieb zum 28. März starten kann. Allerdings müsse der TÜV die durchgeführten Maßnahmen noch prüfen. Danach steht die Zustimmung der Bezirksregierung aus. „Spätestens zu Ostern wollen wir in die Saison 2019 starten“, sagte Schwarze. Die Überarbeitung der Technik und die Einnahmeverluste, die in den vergangenen anderthalb Jahren entstanden sind, hätten die Verkehrsbetriebe rund zwei Millionen Euro gekostet.

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