Kranenburg Starkregen und Wasserpflanzen belasten Kranenburg

Kranenburg · Alle zwölf Jahre ruft das Landeswassergesetz: Die Gemeinde Kranenburg muss bald den nächsten Generalentwässerungsplan (GEP) bei der Bezirksregierung einreichen.

Im GEP wird das Abwasserkonzept der Gemeinde festgehalten, das die Ableitung von Schmutz- und Regenwasser regelt. Für den neuen GEP-Entwurf beauftragte die Gemeinde Kranenburg das Ingenieur-Büro Jansen aus Wachtendonk. Den Rahmen des Entwurfs stellte Projektleiter Matthias Jansen am Donnerstagabend im Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Kranenburg vor. Mit Blick auf die Regenwasser-Ableitung machte Jansen auf eine "rechnerische Verschlechterung" der bestehenden Abwasser-Anlagen aufmerksam - begründet mit einer angenommenen, durchschnittlichen Zunahme der "Starkniederschläge".

Diese Annahme erklärte der Ingenieur einerseits auf Grundlage der Analyse seit 1999 in Kranenburg gesammelter Wetterdaten, aber auch mit der "deutschlandweit zu beobachtenden" Tendenz zu mehr Starkniederschlägen. Bürgermeister Günter Steins hatte mit dem "Klimawandel" infolge schnell eine Ursache ausgemacht.

In der Realität sei die Hypothese seines Planungsbüros allerdings bisher in Kranenburg nicht zu beobachten gewesen, so Matthias Jansen, der deswegen eine genaue Beobachtung bei künftigen Starkniederschlägen empfahl. Insgesamt wird der von Jansen vorgeschlagene, neue GEP wohl weit in den dreistelligen Kostenbereich reichen - allein die Maßnahmen am Regenwasserkanal sollen mit rund 200 000 Euro zu Buche schlagen, während die Kosten für eventuelle neue Druckrohrleitungen und Pumpstationen noch nicht zu beziffern seien. Der Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde Kranenburg hat am Donnerstagabend beschlossen, dem Rat den Beschluss des Entwurfs zu empfehlen.

Diskussionen gab es im Ausschuss unter anderem wegen einer aus Brasilien stammenden Wasserpflanze, die sich im sogenannten "Ententeich" in Kranenburg breitmacht. Das "brasilianische Tausendblatt" befällt und verunstaltet den bei Spaziergängern beliebten Teich - was der CDU-Fraktionsvorsitzende Joachim Janßen kaum akzeptieren konnte: "Wir kapitulieren vor der Situation."

Auch jüngere biologische Erkenntnisse und der Hinweis seitens Verwaltung, dass schlicht kein Kraut gegen das brasilianische Tausendblatt gewachsen sei, konnten den CDU-Fraktionsvorsitzenden nicht abschrecken: "Ich bleibe da dran", versicherte Janßen.

(RP)
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