Kleve Spoycenter - ein Treffpunkt von Dealern?

Kleve · Ein Anwohner will beobachtet haben, dass dort Kokain verkauft wurde. Die Polizei wiegelt ab.

Herr Meier (Name geändert) hat Angst, aus dem Haus zugehen. Er wohnt im Spoycenter in der Klever Unterstadt, dem schicken, neuen Spoypalais gegenüber. "In der Passage vor dem Spoycenter wird offen mit Drogen gehandelt", sagt Meier. Jugendliche osteuropäischer und marrokanischer Herkunft hätten zudem die Hausbewohner mehrfach beleidigt, bedroht und auch angerempelt. "Weil die Polizei uns nicht hilft, schützen wir Bewohner uns jetzt selbst mit CS-Gas", betont Meier.

Der Klever habe von seinem Balkon aus beobachtet, dass unterhalb seiner Wohnung mit Kokain gedealt worden sei. "Die Jugendlichen rauchen dort fast täglich in aller Öffentlichkeit Joints. Ich verstehe nicht, dass weder Polizei noch Ordnungsamt einschreiten", sagt Meier.

Bei der Polizei ist man angesichts der Vorwürfe äußerst verwundert. "Weder der Bezirksdienst noch die Kriminalpolizei haben Kenntnisse davon, dass am Spoycenter ein Brennpunkt sein soll. Da wird höchstens mal ein Bier getrunken", sagt Polizeisprecher Manfred Jakobi. Wenn Bewohner des Spoycenters solche Beobachtungen machen, sollten sie die Polizei rufen. "Wir kommen sofort", betont Jakobi. Auch Ordnungsamtsleiter Ralph van Hoof kann die Schilderungen Meiers nicht nachvollziehen. "Unser Ordnungsdienst patrouilliert dort täglich, auch nachts, und hat bislang keine entsprechende Feststellungen gemacht", sagt van Hoof. Die Spoypassage sei zwar ein so genannter Angstraum, auch weil sie relativ dunkel sei, aber dort sei es weder gefährlich, noch sei dort ein bekannter Drogenumschlagplatz.

(RP)
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