Burgers’ Zoo Englischer Bär soll für Nachwuchs sorgen

Arnheim/Niederlande · Die Malaienbären im Burgers’ Zoo bekommen keine Jungtiere. Nun soll es Hilfe geben.

 Ein neues Männchen soll Schwung ins Gehege bringen.

Ein neues Männchen soll Schwung ins Gehege bringen.

Foto: Burgers' Zoo

(RP) Die biologische Uhr tickt: Mit 18 Jahren sind die beiden Malaienbär-Weibchen aus dem Burgers‘ Zoo nicht mehr die Jüngsten. Untersuchungen des Berliner Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) kamen außerdem zu dem Ergebnis, dass das Arnheimer Malaienbär-Männchen nur bedingt zur Zucht geeignet ist. Ein Transfer soll nun trotzdem für Nachwuchs sorgen. Inzwischen zog das Männchen in den Allwetterzoo Münster um, wo es sich nun langsam einlebt und hoffentlich bald mit dem dort lebende Weibchen zusammengeführt werden kann. Seinen Platz im Burgers‘ Zoo wird in Kürze ein erprobtes Zuchtmännchen aus dem Edinburgher Zoo einnehmen.

Die Zucht von Malaienbären in europäischen Tierparks ist schwierig. Zum einen gibt es einen deutlichen Überschuss an weiblichen Tieren. Zum anderen sind viele der Malaienbären schon relativ alt und deshalb möglicherweise nicht mehr fruchtbar. Obendrein ist die bedrohte Bärenart weder bei der Partnerwahl noch bei den Ansprüchen an ihr Lebensumfeld leicht zufrieden zu stellen. Das Männchen aus dem Burgers‘ Zoo wurde 2004 im Berliner Tierpark geboren und musste von Hand aufgezogen werden. Deshalb fehlt ihm die Erfahrung, als Jungtier Artgenossen bei der Aufzucht von Jungen zu erleben. Auch die Fruchtbarkeit der beiden 18 Jahre alten Weibchen, die im Kölner Zoo zur Welt kamen, wurde vom IZW untersucht: eine der Bärinnen ist inzwischen als unfruchtbar einzustufen, während die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Trächtigkeit bei dem zweiten Tier auf 50 Prozent geschätzt wird.

Der Neuzugang aus Schottland hat seine Fruchtbarkeit bereits unter Beweis gestellt und erfolgreich für Nachwuchs gesorgt. Sein Einzug in den Burgers‘ Zoo kann den Hormonhaushalt der beiden Weibchen auf natürliche Weise anregen. Sollte keines der beiden Weibchen trächtig werden, plant der Tierpark, dem fruchtbaren Männchen langfristig ein junges Weibchen an die Seite stellen zu können. Zunächst aber bleibt die Hoffnung auf Nachwuchs mit den beiden anwesenden Bärinnen. Der Tierpark ist seit seiner Eröffnung 1913 ein Familienbetrieb. Über 600 Tierarten finden hier ein weitgehend artgerechtes Zuhause und laden an 365 Tagen im Jahr zur Weltreise ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort