Kleve Kirchenvorstand wehrt sich

Kleve · Gemeinde "Zur Heiligen Familie Kleve" ist irritiert von den Aussagen des Leiters der Stabsstelle Gemeindefusionen beim Generalvikariat Münster, Wilfried Renk, wonach eine Fusion bis zum Jahr 2020 "nicht verhandelbar" sei.

 St. Anna Materborn und Herz-Jesu Reichswalde sind bereits fusioniert. Im Bild die Kirche in Reichswalde.

St. Anna Materborn und Herz-Jesu Reichswalde sind bereits fusioniert. Im Bild die Kirche in Reichswalde.

Foto: Gottfried Evers

Kleverland Soviel steht fest: Um sich den Realitäten innerhalb der Kirchengemeinden anzupassen, plant das Generalvikariat Münster die Schaffung neuer pastoraler Räume im Kleverland. Priestermangel, zu wenige Besucher der Gottesdienste, nicht zuletzt finanzielle Gründe führt man für die Neustrukturierung ins Feld.

 Kirchenvorstandsmitglied Gregor Arntz.

Kirchenvorstandsmitglied Gregor Arntz.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Zuletzt äußerte der Leiter der Stabsstelle Gemeindefusionen beim Generalvikariat Münster, Wilfried Renk, eine Fusion für das Jahr 2020 sei nicht verhandelbar (RP berichtete). Mit anderen Worten: Bis zu diesem Zeitpunkt müssen zum Beispiel die Gemeinden "Zur Heiligen Familie Kleve" und "St. Mariä Himmelfahrt" zusammengeschlossen werden.

Einen Termin, den Gregor Arntz, Kirchenvorstandsmitglied der Kirchengemeinde "Zur Heiligen Familie Kleve" nicht nachvollziehen kann. "Wenn Herr Renk erklärt, dass das Jahr 2020 für die Bildung der großen pastoralen Räume nicht verhandelbar sei, macht er gerade eine große Rolle rückwärts", sagt Arntz. Er spielt damit auf ein Protokoll der gemeinsamen Sitzung des Pfarrgemeinderates und des Kirchenvorstandes "Zur Heiligen Familie Kleve" vom 13. Februar diesen Jahres an, das auch Wilfried Renk unterzeichnet hat. Darin heißt es zwar unter anderem, dass das Bistum langfristig bei seiner Planung einer Fusion mit der Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Kleve bleibe, aber auch, dass intensive und von Vertrauen geprägte Gespräche zwischen den Gemeinden und dem Bistum geführt werden müssen, mit deren Ergebnis sich die Beteiligten am Ende auch identifizieren können.

"Wer erst intensive Gespräche ankündigt und kurze Zeit später sagt, gewisse Termine seien nicht verhandelbar, schafft kein Vertrauen für Gespräche mit der Bischofsverwaltung", betont Arntz. Und ein Ergebnis, mit dem sich die Gemeinde "Zur Heiligen Familie Kleve" identifizieren könne, sehe er bis zum Jahr 2020 auch noch nicht. "Wir haben noch genug mit der schmerzhaften Fusion der Gemeinden St. Anna Materborn und Herz-Jesu Reichswalde zu tun. Wir haben auch in der Sitzung, in der Herr Renk anwesend war und dessen Protokoll er unterzeichnet hat, betont, dass dieser Prozess erst zu Ende geführt werden muss," sagt das Kirchenvorstandsmitglied. Am Ende habe der Bischof seinen Dienst für die Kirche und damit für die Christen in den Gemeinden zu verrichten – und nicht gegen sie.

Für die Zukunft gibt sich Arntz kämpferisch: "Mit diesem Kirchenvorstand ist eine Fusion durch eine von oben auferlegte Bestimmung nicht zu machen." Ein "Basta" habe in diesem Kontext nichts zu suchen. Solch eine Anordnung werde man als Vorstand nicht einleiten.

(lukra)
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