Kranenburg Der Kampf um Hanna Heiber

Kranenburg · Nachdem der Versuch der Hanna-Heiber-Schule, Teilstandort einer Sekundarschule zu werden, vorerst gescheitert ist, diskutieren die Schulgremien die Zukunft des Standorts. Auch Reaktivierung der Hauptschule im Gespräch.

 Die Lehrer Chiara Piovera und Jens Baumgärtner, Schulleiter Bernd Rütten und Schulpflegschaftsvorsitzende Anne Behring (von links) bei der Vorstellung ihrer Pläne.

Die Lehrer Chiara Piovera und Jens Baumgärtner, Schulleiter Bernd Rütten und Schulpflegschaftsvorsitzende Anne Behring (von links) bei der Vorstellung ihrer Pläne.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Als der Kranenburger Rat im Dezember vergangenen Jahres beschloss, dass die Hanna-Heiber-Schule Teilstandort einer Sekundarschule werden solle, sprach Bürgermeister Günter Steins noch von einer Entscheidung mit historischer Bedeutung. Damals wurde jedoch auch ganz klar betont: Sollte die benötigte Mindestzahl von 50 Schülern unterschritten werden, läuft die Schule aus. 17 Anmeldungen später sieht sich Rektor Bernd Rütten mit dem Aus seiner Schule konfrontiert. Doch kampflos will der Schulleiter jetzt nicht aufgeben. "Wir wollen ein Zeichen setzen, dass die Schule nicht plötzlich tot ist", sagt Rütten. "Wir sind nicht blauäugig und kennen die Zahlen sehr gut, aber zufriedengeben müssen wir uns mit ihnen deswegen ja nicht", so der Schulleiter.

Sein Ziel sei es, den Bruch der wohnortnahen Beschulung in Kranenburg zu verhindern. Wenn es sein muss, auch mit der vorübergehenden Wiedererrichtung der Hauptschule. "Wir haben die mündliche Auskunft von der Bezirksregierung erhalten, dass dies schon für 2012/2013 möglich wäre, wenn sich 18 Schüler anmelden", erzählt Rütten. Dafür müsste der Rat die Entscheidung vom Dezember, Hanna Heiber sukzessive aufzulösen, aber zurücknehmen.

Oberstes Ziel sei nach wie vor die Einrichtung eines weiterführenden Angebots, sprich: eine Sekundarschule in den Räumen der Schule. "Wir müssen prüfen, was möglich ist, und alle Alternativen beleuchten. Vielleicht ist das Leuchtturmprojekt einer einzügigen Sekundarschule denkbar", so Rütten, "oder eine erneute Bewerbung, wieder zweizügiger Teilstandort zu werden."

Damit dies klappt, bräuchte man aber 50 Anmeldungen, die schon im ersten Versuch deutlich verfehlt worden sind. Um diese zu erreichen, möchte der Schulleiter nun in die Offensive gehen.

Nachdem der Tag der offenen Tür am 11. Februar verschoben wurde, soll die Öffentlichkeit jetzt die Möglichkeit bekommen, am 21. April "Hanna-Heiber-live" zu erleben. Dann werden Schüler und Lehrer über ihre Schule und den Unterricht informieren und zeigen, auf welchem Niveau in Kranenburg gelernt werden kann. "In einem relativ kleinen System wie in Kranenburg können auch Kinder zu einem Abschluss kommen, die für ein großes System vielleicht nicht stark genug wären", gibt die Schulpflegschaftsvorsitzende Anne Behring zu denken.

"Wir dürfen auch nicht die momentanen Schüler vergessen", ergänzt Jens Baumgärtner, ein Klassenlehrer der Schule. Auch Rütten betont, dass alle 216 Schüler, die momentan die Hanna-Heiber Schule besuchen, dort einen Abschluss erhalten können: "Da herrschen viele Irritationen in der Öffentlichkeit, bei den Eltern, aber auch bei den Schülern. Der heutige Stand ist, dass frühestens zum Schuljahr 2016/2017 Schluss ist. Zum Sommer muss keiner unserer Schüler gehen."

(lukra)
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