Kleve Hoffnung für Marienschüler

Kleve · Die Entscheidung über die Dreizügigkeit der Marienschule für das Schuljahr 2012/13 ist noch nicht gefallen. Paul Zigan hatte Beratungsbedarf. Auch in der CDU wird das Thema kontrovers diskutiert. Brief der Elterninitiative.

Kleve: Hoffnung für Marienschüler
Foto: Gottfried Evers

Die knapp 70 Eltern, die ihre Kinder an der Materborner Marienschule angemeldet haben, können hoffen: Paul Zigan beantragte für die Offenen Klever im Haupt- und Finanzausschuss zum Tagesordnungspunkt "Zügigkeit der Marienschule" Beratungsbedarf. Damit kann in den Fraktionen weiter über eine Lösung für die Eltern nachgedacht werden. Wenn die Politik in Kleve der Marienschule noch ein letztes Mal für das kommende Schuljahr eine Dreizügigkeit genehmigt, hätte die Schule beispielsweise zwei Klassen mit 23 und eine Klasse mit 24 Schülern. "Wir hätten dann ein ganzes Jahr Zeit, die Schullandschaft zu ordnen und den Eltern klar zu machen, dass die Marienschule künftig keine 70 Kinder mehr aufnehmen kann", sagte gestern Michael Bay als Schulexperte der Grünen. In dieser Zeit könne man klare Richtlinien schaffen.

Kleve habe mehr als genug Schulraum

Auf der anderen Seite werden die Fraktionen aber nicht nur das Pro, sondern auch das Contra einer nochmaligen Ausnahmegenehmigung diskutieren, sagt Jörg Cosar (CDU). Auch in seiner Partei ist das Thema sehr kontrovers diskutiert worden. Man müsse auch über die durch eine weitere Ausnahmegenehmigung entstehenden Ungerechtigkeiten gegenüber anderen, gut arbeitenden Grundschulen in der Oberstadt oder Reichswalde reden, man müsse auf Fairness achten, sagen Cosar und Bay. Zumal die jüngste Ausnahmegenehmigung schon die "allerletzte" gewesen sei. "Die freie Schulwahl wird durch die bauliche Begebenheit gedeckelt — ansonsten stehen wir jedes Jahr vor dem gleichen Problem. Container sind ja nicht gewollt", so Cosar. Diskutiert werde auch, so hieß es am Donnerstag, inwieweit die Räumlichkeiten der Marienschule mit Blick auf den offenen Ganztag überhaupt für eine Dreizügigkeit geeignet sind. Ein Anbau sei ausgeschlossen — Kleve habe mehr als genug Schulraum, wie auch Garbe-Consult nachgewiesen habe. Bürgermeister Theo Brauer hatte sich vor dem Ausschuss für eine strikte Zweizügigkeit in der Marienschule eingesetzt.

Die Elterninitiative für die Dreizügigkeit der Marienschule meldete sich am Donnerstag mit einem Schreiben an alle Ratsmitglieder zu Wort: "Die Entscheidung des Schulausschusses, einer Dreizügigkeit der Marienschule nicht zuzustimmen, ist meiner Ansicht nach aus verschiedenen Gründen nicht nachvollziehbar und bedarf daher einer Korrektur seitens des Rates der Stadt Kleve. (...) Ein Ja zur Dreizügigkeit an der Marienschule schadet weder anderen Klever Kindern noch anderen Schulen (was in der politischen Diskussion gerne anders dargestellt wird). Es geht hier keinesfalls darum, Schulen gegeneinander auszuspielen, sondern ein Gleichgewicht in der Schullandschaft herzustellen, das sich mit den Ansprüchen der Klever Familien deckt."

(RP)
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