Kleve Ein Osterspaziergang durchs Kleverland

Kleve · Auf einem Rundgang durch Kleves Parks oder einer Fahrt mit der Grenzland-Draisine lassen sich trotz des österlichen Winterwetters einige kleine Anzeichen des Frühlings entdecken. Drei lohnenswerte Touren im Überblick.

Kleve: Ein Osterspaziergang in Bildern
24 Bilder

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Zu Goethes Zeiten war es zu Ostern noch warm. In seinem berühmten "Osterspaziergang" schreibt der Dichter: "Vom Eise befreit sind Strom und Bäche...Der alte Winter, in seiner Schwäche, zog sich in rauhe Berge zurück." Rau sind in diesem Jahr eher die Temperaturen an den Feiertagen, trotzdem lohnt sich ein Ausflug in die Natur. Denn wer ganz genau hinschaut, kann trotz des verlängerten Winters schon Frühlingsboten erspähen. Dafür muss man nicht weit fahren. Auch Kleve hat sowohl für Familien als auch für kulturell und historisch Interessierte viel zu bieten.

Tour 1: Die Familien-Tour. Tiergarten/Forstgarten/Museum Kurhaus

Die Runde beginnt am Eingang des Tiergartens. Aus den Lautsprechern am Eingang tönt Panflötenmusik, dahinter plätschert das Seehundbecken. Um 10 und um 15 Uhr werden die quirligen Fischfresser gefüttert, dann lohnt sich ein Besuch besonders. Drinnen erwartet die Besucher trotz eisigen Winterwetters praller Frühjahrstrubel.

Vier schwarz-weiße Jakobschaf-Lämmchen jagen rechts vom Eingang durch das Gehege, auf der Wiese nebenan recken die ersten gelben Krokusse ihre Köpfchen gen Himmel, Enten watscheln schnatternd quer über das Gelände. Und zumindest einige Bewohner des Tiergartens freuen sich über das viel beklagte Osterwetter. Die Polarfüchse fühlen sich fast wie zu Hause in Alaska.

Zur Verlängerung der Runde geht es vom Tiergarten aus in den direkt angrenzenden Forstgarten. Auf dem Inselparterre haben mehrere Dutzend Möwen einen Treffpunkt gefunden. Werden sie aufgeschreckt, fliegen sie gleichzeitig über den Moritzkanal hinweg und dem Zuschauer bietet sich ein tolles Bild.

Auf der anderen Seite der Tiergartenstraße angekommen, neben dem Museum Kurhaus, sollte man den Aufstieg zum Obelisken wagen. Dafür ist allerdings gutes Schuhwerk gefragt. Für Kinder gibt es auf dem Weg tolle Möglichkeiten zum Klettern und für Erwachsene am Ziel eine herrliche Aussicht auf den Forstgarten.

Bei schlechtem Wetter empfiehlt sich ein Abstecher ins Museum Kurhaus. Hier bietet sich eine der letzten Chancen, die Ausstellung "Mein Rasierspiegel" mit Werken von Joseph Beuys, Raim und Girke, Jannis Kounellis, Ewald Mataré, Giuseppe Penone und Paloma Varga Weisz zu sehen. Die läuft nämlich nur noch bis zum 7. April. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr.

Tour 2: Die historische Tour. Von der Schwanenburg an den Kermisdahl

Los geht es an Kleves Wahrzeichen Nummer eins. Nach einem kurzen Abstecher in den Innenhof des heutigen Land- und Amtsgerichts und einem Blick von unten auf den Schwanenturm, steigt man die Stufen zum Prinz-Moritz-Weg hinunter. Der führt über elf Kilometer bis Schloss Moyland. Doch es reicht auch, nur einen Abschnitt der Strecke entlang zu spazieren.

Am Ufer des alten Rheinarms Kermisdahl gibt es tolle Villen-Architektur zu bestaunen, manche Häuser haben sogar einen eigenen kleinen Steg inklusive Ruderboot. Bilder, die von Sommer und Urlaub träumen lassen. Auf Infotafeln entlang des Weges erfährt man alles über die Entwicklung des Kermisdahls über die Jahrhunderte. Unterhalb des ehemaligen Lieblingsortes des Prinzen, dem Freudenberg, beginnt die hölzerne Luisenbrücke. Von dort hat man die wohl schönste Aussicht auf die Schwanenburg.

In den Galleien am anderen Ende der Brücke können Spaziergänger den Blick kilometerweit durch Alleen und über die Felder schweifen lassen. Das merkwürdig klingende Wort Galleien erklärt die Infotafel: Hier wurde einfach etwas falsch verstanden, "Alleen" sollte es eigentlich heißen.

Die Länge der Tour ist wählbar, an vielen Stellen gibt es die Möglichkeit, über Treppen wieder in die Klever Oberstadt und damit zur Schwanenburg zurückzukehren.

Tour 3: Die Alternative auf Schienen. Tour mit der Grenzland-Draisine

Wer nicht laufen möchte, für den bietet sich am Osterwochenende eine Fahrt mit der Draisine über historische Gleise an. "Wir haben für alle Touren noch Plätze frei", sagt Marlene Kohl vom Veranstalter Grenzland-Draisine. Radler haben die Wahl zwischen der Tour Kleve-Kranenburg-Kleve (10 Kilometer) oder Kranenburg-Groesbeek (Niederlande) -Kranenburg (5,5 Kilometer).

Lenken muss man auf einer Draisine nicht, dem Landschaftserlebnis steht also nichts im Wege. Die Touren sind unter www.grenzland-draisine.eu buchbar.

(RP)
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