Kreis Kleve Die grüne Begegnungsstätte

Kreis Kleve · Das Klimahaus der Hochschule Rhein-Waal dient als studentische Ausbildungsstätte, als Forschungsstation und als Schnittstelle für alle Gartenfreunde der Region. Prof. Dr. Jens Gebauer und Rüdiger Schmidt stellen das Haus vor.

 Rüdiger Schmidt und Prof. Dr. Jens Gebauer (von links) im Klimahaus der Hochschule Rhein-Waal.

Rüdiger Schmidt und Prof. Dr. Jens Gebauer (von links) im Klimahaus der Hochschule Rhein-Waal.

Foto: Gottfried Evers

Das ist nicht irgendeine Erde, die dort, anscheinend mit Splitt durchsetzt, auf dem Boden liegt. Geradezu andächtig lässt Agraringenieur Rüdiger Schmidt das Erde-Splitt-Gemisch durch seine Finger rieseln. "Das ist anspruchsvolles Substrat, das wir hier aufgebracht haben. Es wurde für botanische Gärten entwickelt", sagt er. Anspruchsvolles Substrat für anspruchsvolle Pflanzen. Pflanzen auch von anderen Kontinenten, die hier hineingepflanzt werden sollen.

Das Substrat bedeckt derzeit den Boden des großen Glasraumes im Klimahaus der Hochschule Rhein-Waal. Hier können alle möglichen Klimazonen simuliert werden, hier kann geforscht, hier kann aber vor allem gelehrt werden. "Die Ausbildung der Studenten steht im Vordergrund", sagt Prof. Dr. Jens Gebauer. Jederzeit könne man aus den direkt an die Glashäuser angrenzenden Seminarräumen hinaus in den Garten oder in die Gewächshäuser sehen und dort die Pflanze in Natura angucken und untersuchen. Auch ließen sich in den Kabinen prima Untersuchungsreihen aufstellen, lasse sich prächtig unter den verschiedensten klimatischen Bedingungen forschen, sagt Gebauer. Das sei wichtig, weil Agrar-Studenten heute international ausgebildet werden müssen: "Die Herausforderungen unserer Zeit mit Blick auf die Welternährung, den Klimawandel und die Nachhaltigkeit müssen global angegangen und gelöst werden", sagt der Professor für nachhaltige Agrarproduktionssysteme. Aufgaben, für die die Hochschule Rhein-Waal ihre Studenten mit dem besten Rüstzeug ausstattet.

"Hier finden die Studenten praxisnah über das hochmoderne Klimahaus und die exzellenten Labore ihren Weg in die globalisierte Welt und können diese im Dreiklang von ökonomischen Interessen, ökologischen Aspekten und sozialer Verantwortung mitgestalten", sagt Gebauer. Er selbst freue sich wie ein Kind auf die exzellenten Möglichkeiten, die sich in wenigen Wochen hier auftun, wenn das Haus eröffnet wird. Das unterstreicht auch Schmidt: Das Haus ist mit hochmoderner Steuer- und Messtechnik ausgestattet. Außerdem blicken die Studenten von den bodentiefen Fenstern der Seminarräume auf die bald entstehenden Nutz- und Schaugärten, damit wird quasi Lehre am lebenden Objekt möglich.

Doch auch die Bürger und Gartenfreunde aus der Region sind eingeladen, Raritäten in den Gärten zu finden oder in den Versuchskammern fremde Pflanzen zu entdecken. Oder die seltenen Apfelsorten auf der kleinen Streuobstwiese zu bewundern. "Das wird unsere grüne Begegnungsstätte", sagt Gebauer. Die ersten Stämmchen für diese Streuobstwiese wurden gestern gepflanzt: Rotfleischig sollen die Früchte sein. Sowohl vor als auch hinter dem Klimahaus werden in den kommenden Wochen dann die Schaugärten entstehen. Sie werden von halbhohen Hainbuchenhecken umrandet und sind eingezäunt. Für die, die mehr wollen, als nur gucken, sollen regelmäßig Führungen organisiert werden.

(RP/rl)
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