Kleve Die Alpen per Rad bezwingen

Kleve · Axel Lenders und Hermann Hanßen starten heute beim Etappenrennen "Craft Bike Trans Germany". Das viertägige Mountainbike-Rennen in den Alpen führt von Sonthofen bis ins Ziel nach Garmisch-Partenkirchen.

 Axel Lenders (l.) und Hermann Hanßen wagen sich an das viertägige Mountainbike-Etappenrennen. Nach dem heutigen Start in Sonthofen trennen sie 8484 Höhenmeter vom Zieleinlauf am 9. Juni in Garmisch-Partenkirchen.

Axel Lenders (l.) und Hermann Hanßen wagen sich an das viertägige Mountainbike-Etappenrennen. Nach dem heutigen Start in Sonthofen trennen sie 8484 Höhenmeter vom Zieleinlauf am 9. Juni in Garmisch-Partenkirchen.

Foto: Stade

Vier Etappen, 8484 Höhenmeter, 283 Kilometer — Zahlen, die für sich sprechen und nicht nur ungeübten Radfahrern die Beine schwer werden lassen. Neben zahlreichen Profis werden sich auch hunderte Amateure der heute startenden, viertägigen Herausforderung bei der diesjährigen "Craft Bike Trans Germany", bekannt als "Tour de France für Mountainbiker", stellen und versuchen, auf zwei Rädern die Alpen zu bezwingen.

Mit dabei sind auch zwei Hobby-Radfahrer aus Kleve und Kevelaer. "Ich habe immer gesagt, sowas mache ich nicht", erklärt Hermann Hanßen. Und doch hat der 47-jährige Uhrmacher sich mit seinem Freund und Trainingspartner Axel Lenders für das Rennen angemeldet. "Es war eine Schnapsidee, die nicht mehr aufzuhalten war" erinnert sich Projektmanager Axel Lenders. Vier Tage hintereinander, ohne Erholung "auf dem Bock" — um das zu schaffen haben die beiden "Flachlandtiroler" seit Wochen, vor allem im Klever Reichswald, trainiert und dabei Höhenmeter um Höhenmeter absolviert.

Doch das ist nur ein Vorgeschmack auf den Etappen-Marathon, dem sich die beiden ab heute in den Alpen stellen. Hanßen und Lenders gehören dabei, wie sie selbst sagen, zu letzteren. Dass sie vorne mit dabei sein könnten, damit rechnen sie folglich nicht. "Wenn wir im Mittelfeld landen, wäre das mehr als gut, aber unrealistisch. Ohne Sturz oder Defekt ankommen ist das Ziel", sind sie sich einig.

Das Ziel müssen sie dabei an allen vier Tagen innerhalb des Zeitfensters erreichen, sonst ist, ähnlich wie bei der "Tour der France", Schluss. Ankommen alleine ist dabei schon keine leichte Aufgabe, denn neben asphaltierten Straßen führt die Strecke auch über Schotter, Waldwege und schmale Pfade. "Da muss man sich konzentrieren", so Hanßen. Vom Alpenpanorama werden sie deshalb wohl eher weniger wahrnehmen.

Klar, dass solche Höchstleitungen viel Energie kosten. Für die Abende steht deshalb neben "Beine hoch" vor allem viel Essen auf dem Programm. "Auf jeder der fünfstündigen Etappen verbraucht man rund 5000 Kalorien", erklärt Hanßen. "Kartoffeln, Nudeln, Reis soviel wie man reinkriegt", beschreiben sie den energiereichen, und so gar nicht den Diät-Richtlinien entsprechenden, Speiseplan für die kommende Tage. Auch der Veranstalter denkt mit und veranstaltet an den Wettkampftagen abends "Pasta-Partys", doch selbst das reicht nicht, um den Energiehaushalt während des Mountainbikerennens wieder ganz aufzufüllen.

Für die Zielankunft haben sich Axel Lenders und Hermann Hanßen schon eine Belohnung für dieeigenen Strapazen überlegt: ein kühles Bier, genauer gesagt ein Radler. Das heißt ja schließlich nicht umsonst so...

(RP/rl)
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