Kleve Der Friedhofspfleger von Sankt Lambertus

Kleve · Seit über 25 Jahren kümmert sich Peter Hendricks um den Friedhof in Donsbrüggen. Die Geschichte des Ortes reicht aber bis ins Mittelalter: Schon seit 1150 werden hier die Menschen begraben.

 Peter Hendricks vor der St. Lambertus Kirche in Donsbrüggen. Mit 82 Jahren gibt er jetzt Teile seiner Arbeit weiter.

Peter Hendricks vor der St. Lambertus Kirche in Donsbrüggen. Mit 82 Jahren gibt er jetzt Teile seiner Arbeit weiter.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Mehr als ein Vierteljahrhundert lang hat der Uedemer Peter Hendricks im Laufe seines langjährigen, ehrenamtlichen Wirkens in Donsbrüggen den Friedhof vorbildlich betreut. Seit etwa 1150, wo in der romanischen Vorgängerkirche schon das Wort Gottes verkündet wurde, bestattete man die Toten auf der freien Fläche rund um die Kirche. Eine Urkarte von 1831 zeigt diese Situation ganz deutlich. Im Jahr der Fertigstellung der heutigen, neogotischen Kirche 1854 hatte Donsbrüggen rund 450 Einwohner.

Die damalige Friedhofsfläche reichte völlig aus. 1939 hatte das Dorf exakt 809 Einwohner; 1980 bereits 1467. Hieraus resultierte, dass der vorhandene alte Friedhof viel zu klein geworden und eine Erweiterung dringend notwendig war. Die Kirchengemeinde verfügte über ein Stück Wiesenland, welches sich in nordöstlicher Richtung an den bisherigen Friedhof anschloss. Dieses Areal musste um etliche Meter aufgefüllt werden, damit die künftigen Grabzonen grundwasserfrei würden. Gegen Ende der 70-er Jahre wurde sukzessive mit der Auffüllungsmaßnahme begonnen, und die Friedhofserweiterung nahm Gestalt an.

Aufgrund eines gut durchdachten Bepflanzungsplanes wurden seitens der Kirchengemeinde die Anträge für die behördlichen Genehmigungen gestellt. Anfang der 80er Jahre wurde Peter Hendricks in den Kirchenvorstand gewählt und übernahm alsbald alle Angelegenheiten des Friedhofs, einschließlich der Betreuung der anstehenden Baumaßnahmen und deren Abrechnung. So entstand der neue Friedhof, der Allerheiligen 1986 offiziell eingeweiht wurde. Aus der anfangs noch recht kahlen Fläche hat die dort angesetzte Vegetation den Friedhof zu einer Oase der Stille werden lassen. In geordneter Weise sind maßgerechte Flächen für Einzel- und Wahlgräber angelegt, und im Zentrum lädt eine Ruhezone zur Besinnung und Zwiesprache mit den Toten ein.

In der Mitte dieser Zone haben Donsbrügger Bürger den schönen "Lambertus-Brunnen" gebaut und gegenüber, an der nördlichen Grenze, erhebt sich die Mariengrotte. Inzwischen wurden die Wahlgrabfelder wegen der großen Nachfrage erweitert und zwei Urnenfelder für Einzel- und Doppelbestattung von Urnen angelegt. In der Rasenfläche südlich der Leichenhalle entstand eine halbanonyme Fläche für Urnen- und Sargbestattungen. Mittlerweile ist Peter Hendricks fast 82 Jahre alt geworden, und daher war es an der Zeit, das umfangreiche Aufgabenpaket aufzuteilen und weiterzugeben. So übernahm das Pfarrbüro in Donsbrüggen mit Beginn des Jahres 2011 das gesamte Abrechnungswesen und die damit verbundene Korrespondenz. Mit Hilfe von Paul Josef Heister wurde eine EDV-Erfassung erstellt.

(stw)
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