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Kreis Kleve Aufpasser ohne Verständnis

Kreis Kleve · Lothar Roelofs ist Fischereiaufseher im Kreis Kleve. Die ehrenamtliche Arbeit führt er gerne aus, mit Ermahnungen für Angler kam er bisher immer aus. Unverständnis zeigt Roelofs hingegen für einen besonders aktiven Kollegen.

 Fischereiaufseher Lothar Roelofs an der Niers.

Fischereiaufseher Lothar Roelofs an der Niers.

Foto: Gerhard Seybert

Allzu oft kommt es nicht vor, dass Lothar Roelofs (46) während seiner Kontrollfahrt aus dem Auto aussteigen und gesetzeswidrige Angler des Platzes verweisen muss. Der gebürtige Gocher ist einer der vielen ehrenamtlichen Fischereiaufseher, die von der unteren Fischereibehörde des Kreises Kleve eingesetzt werden, um entlang der Gewässer im Kreis nach dem Rechten zu sehen. Sie kontrollieren die Angler nach den nötigen Papieren, prüfen, ob die Mindestmaße der geangelten Fische eingehalten oder ob nicht entgegen der Vorschriften eine Rute zu viel eingesetzt wird. Mit Ausweis und Marke bewaffnet begibt sich Roelofs in unregelmäßigen Abständen auf Kontrolltour in seinem kilometerlangen Revier, dem Vereinsgewässer des ASV Griethausen in Kleve.

Illegales Angeln

Als Fischereiaufseher kennt Roelofs die Stellen, an denen sich Schwarzangler gerne niederlassen. "Mit Anglern ohne die nötigen Papiere habe ich es sehr oft zu tun. Denen fehlt der Jahresfischereischein, eine Art Führerschein für Angler, oder die Gewässerkarte, eine Art Benutzerkarte für ein Gewässer — manchmal auch beides", erklärt er. Seit etwa zehn Jahren ist Roelofs, der einen Anglerladen in Geldern besitzt, schon für die untere Fischereibehörde im Einsatz. "Natürlich muss ich hin und wieder Angler ermahnen, aber zur Anzeige habe ich es noch nie gebracht", sagt Roelofs. Umso unverständlicher ist für ihn die Tatsache, dass einer seiner Kollegen, der für das Vereinsgewässer des ASV Geldern zuständig ist, mit Anzeigen nur so um sich wirft. "Der hat kein Fingerspitzengefühl, will jede Kleinigkeit vor Gericht bringen", regt sich Roelofs auf. "In den letzten zwei Jahren hat er acht Anzeigen aufgenommen, jedes Verfahren wurde von der Staatsanwaltschaft eingestellt."

Der letzte Fall ist dabei gleichzeitig der skurrilste. Der Fischereiaufseher aus Geldern, wie Roelofs auch Mitglied im Angelsportverein Geldern, zeigte einen Angler an, der im Mai dieses Jahres einen besonders großen Fisch an Land zog. Er setzte ihn anschließend wieder in den See zurück, weil er keine Verwendung für ihn hatte. Da der Fisch in diesem Gewässer nicht heimisch ist, darf man ihn dort nicht einsetzen. Nur befand sich der Fisch ja schon vorher in dem Gewässer. "So hat es wohl auch die Staatsanwaltschaft gesehen", sagt Roeloefs in Bezug auf die Einstellung des Verfahrens.

Dass der angezeigte Angler gleichzeitig der Vorstandskollege des Fischereiaufsehers im ASV Geldern ist, schien letzteren von seiner Anzeige nicht abzuhalten. "Es ist unglaublich", empört sich Roelofs. "Man kann doch auch mit den Menschen reden. Solch ein Fischereiaufseher, der Anzeigen ohne Sinn aufgibt, bringt die ganzen ehrenamtlichen Fischereiaufseher in Verruf. Der überwiegende Großteil von uns leistet gute Arbeit", so Roelofs abschließend.

(vi)
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