Kreis Kleve An Versicherungen denken

Kreis Kleve · Mit dem ersten selbst verdienten Geld oder dem Studium kommen auch die Fragen nach Girokonto, Versicherungen und Absicherungen fürs Alter. Praktische Tipps für Auszubildende und Studenten.

 Lukas Schützendorf aus Issum beginnt in der kommenden Woche mit seiner Ausbildung. Vorher hat er sich schon über Versicherungen und Geldanlagen informiert.

Lukas Schützendorf aus Issum beginnt in der kommenden Woche mit seiner Ausbildung. Vorher hat er sich schon über Versicherungen und Geldanlagen informiert.

Foto: Jürgen Venn

In einer Woche beginnt Lukas Schützendorf mit seiner Ausbildung als Straßenbauer. Damit verdient er auch sein erstes eigenes Geld. Ein Girokonto hat der Issumer aber schon länger. Ralf Scherfling, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, empfiehlt, sich beim Aussuchen des passenden Girokontos etwas Zeit zu lassen und Angebote zu vergleichen.

Jeder sollte sich vorher überlegen, was ihm wichtig ist: Sollen möglichst viele Geldautomaten in der Nähe sein, oder eine bestimmte Kreditkarte das Girokonto ergänzen? Die Banken verlangen auch unterschiedliche Gebühren, viele gewähren Studenten ein gebührenfreies Konto, aber was ist danach?

Für Notfälle sparen

Achtung bei Dispositionskrediten: Viele Banken erlauben ihren Kunden, ihr Girokonto zu überziehen. Allerdings verlangen sie dafür ziemlich hohe Zinsen. "Besser eine Liquiditätsreserve anlegen", sagt der Finanzexperte. Ideal dafür ist ein Tagesgeldkonto, auf das es auch Zinsen gibt oder ein anderes Sparkonto. Scherfling empfiehlt zwei, drei Gehälter für Notfälle zurückzulegen, um etwa eine Autoreparatur oder ein neues Möbelstück zu bezahlen.

Wer noch Geld übrig hat, kann sich überlegen schon als Auszubildender vermögenswirksame Leistungen vom Arbeitgeber zu bekommen. Der Staat fördert etwa Bausparverträge. Auch für das Investieren in Fonds zahlt der Staat Zuschüsse.

Für Lukas ist das alles noch ziemlich weit weg. Geld will er für ein Auto zurückzulegen, aber ans Bausparen, um später damit ein Haus finanzieren, darüber hat er sich jetzt noch keine Gedanken gemacht. Eine weitere Investition wäre die in eine betriebliche Altersvorsorge, sofern es im Betrieb so etwas gibt.

Der Vorteil ist, dass die Gelder steuerfrei sind. "Die private Altersvorsorge muss nicht mit 18 Jahren anfangen, aber es lohnt sich, sich darüber Gedanken zu machen", regt Scherfling von der Verbraucherzentrale an. Bei der Riesterrente gibt es staatliche Zulagen. Wer die Riesterrente bis zu seinem 25. Lebensjahr abschließt, bekommt sogar noch 200 Euro einmalig oben drauf.

Was Lukas auf jeden Fall noch abschließen will, ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Das ist auch laut Verbraucherzentrale ein "unbedingtes Muss". Diese Versicherung zahlt im Ernstfall, wenn man außerstande ist, seinen Beruf auszuüben. Zusätzlich hat der 19-Jährige eine Pflegeversicherung, die im Fall der Pflegebedürftigkeit zahlt. Mit dem Beginn seiner Ausbildung musste Lukas sich auch selber bei einer Krankenkasse melden.

Auch hier lohnt der Vergleich, denn die Krankenkassen unterscheiden sich in dem, was sie prozentual vom Lohn abziehen. Studenten sind üblicherweise bis zum 25. Lebensjahr über die Eltern versichert, solange nicht beide Eltern privat versichert sind. Selber versichern müssen sich Studenten, wenn sie mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten.

(RP)
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