Kleve Klimaschutzsiedlung für Kleve

Kleve · Rund 200 Wohneinheiten sollen auf dem sechs Hektar großen Baugebiet zwischen Merowinger-, Stadionstraße und dem ehemaligen Schlachthausgelände in bester City-Lage entstehen. Neue Bauherren- und Wohnkonzepte.

100 Klimaschutzsiedlungen werden in NRW entstehen, eine davon in Kleve als "Klimaschutzsiedlung Mühlenberg". Der Fachbereich Planen und Bauen hat sich hier auf städtischem Grund ein anspruchvolles Projekt vorgenommen, das nicht nur regenerative Energien und Bauten in Passivhausstandard verlangt, exklusive Fördermöglichkeiten für Bauherrn und Investoren bereithält, sondern auch noch alternative Wohn- und Baukonzepte unterstützen will.

Das große Plangebiet mit 200 zusätzlichen Wohneinheiten liegt mitten in der City. Rathaus, Schwanenburg und Einkaufszentrum eoc. liegen im Radius von mehr oder weniger 1000 Metern. Es ist in drei Bauabschnitte aufgeteilt. Für den ersten steht der rechtskräftige Bebauungsplan und werden in Kürze die Erschließungsmaßnahmen beginnen, die Vermarktung der Grundstücke soll bald beginnen.

Bauherrn-Gruppen

Das Amt und die die Stadt unterstützenden Kölner "Jung Stadtkonzepte" hatten Donnerstagabend ins Forum des unweit vom Planungsgebiet liegenden Stein-Gymnasiums eingeladen, um dort das ambitionierte Projekt vorzustellen. Bürger, Architekten und Investoren füllten den Saal. Bald war klar, dass hier im ersten Bauabschnitt nicht die für den Niederrhein klassischen 800-Quadratmeter-Grundstücke mit freistehendem Einfamilienhaus geplant werden sollen.

Es werden auch keine einzelnen Interessenten gesucht, sondern Bauherrn, die sich zusammenschließen und mit einem Architekten oder Investoren individuell eine Häuserreihe oder ein Mehrfamilienhaus aufbauen. Jung Stadtkonzepte stellte dazu Beispiele vor. Vom Mehrgenerationenhaus in einer Art Eignergenossenschaft bis zur Reihenhausfolge, die gemeinsam gebaut wurden.

Wenn man sich so zusammenschließe, könne man enorme Kosten sparen, hieß es. Gleich auf der anderen Straßenseite des Wohngebietes zeigen die aufwendig von der GeWoGe sanierten Reihenhäuser, dass es nicht wirklich immer ein freistehendes Haus sein muss.

"Wichtig ist uns auch, dass hier in diesem Baugebiet Menschen die Idee von Klimaschutz und ökologischem Wohnen umsetzen", sagte Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer. Die Stadt wolle diese Menschen zusammenführen, sie an Investoren oder Planer verweisen, die die gleiche Idee umsetzen. "Ein freistehendes Passivhaus können Sie auch in einem anderen Wohngebiet bauen", sagt Rauer.

Er stellte aber auch in Aussicht, dass in den folgenden Bauabschnitten mehrere solcher Häuser möglich seien. Die Stadt will außerdem möglichst flexibel mit den Wünschen von Bauherrn und Investoren umgehen. "Der Bebauungsplan ist nur im Sinne der Klimaschutzsiedlung ein Dogma", so Rauer.

(RP)
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