Gelderland Gefahr K.-o.-Tropfen: So schützt man sich

Gelderland · Wenige Tage, bevor der Karneval am Niederrhein in den Sälen und auf den Straßen seinen Höhepunkt erfährt, macht die Frauenberatungsstelle Impuls auf Risiken beim Feiern aufmerksam. Notfalls die 112 anrufen.

  Die Frauenberatungsstelle Impuls warnt vor der Gefahr von K.o.-Tropfen.

 Die Frauenberatungsstelle Impuls warnt vor der Gefahr von K.o.-Tropfen.

Foto: dpa

Schwindel, Kontrollverlust, Ohnmacht: All diese Symptome können auftreten, wenn man Opfer von K.-o.-Tropfen geworden ist. Darüber, wie man sich schützen kann und was zu tun ist, wenn einem unbemerkt die chemischen Substanzen ins Glas geschüttet wurden, informiert regelmäßig vor den Karnevalstagen die Frauenberatungsstelle Impuls.

Maren Haukes-Kammann, die seit zwei Jahren in der Beratung tätig ist, beschäftigt sich besonders mit dem Thema K.-o.-Tropfen und deren Wirkungsweise. Die Impuls-Mitarbeiterin nutzte ihre Erfahrungen in diesem Bereich, um innerhalb des vergangenen Jahres einen Informationsflyer mit dem Titel „Bist du o.k.?“ zu entwickeln, um Jugendliche und junge Erwachsene für dieses Thema zu sensibilisieren. Bunt gestaltet gibt er kurz und prägnant Antworten auf die Fragen: Was sind K.-o.-Tropfen? Wie kann man sich schützen, und an wen sollte man sich im Ernstfall wenden? 15.000 Stück konnten mithilfe eines Mediengestalters und der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze erstellt und gedruckt werden. Sie sollen nun in Arztpraxen, Schulen und Gastronomien zur Information ausgelegt werden.

Zusätzlich zum Flyer wurde ein Präventionskonzept für Schüler ab der neunten Klasse sowie Jugendfreizeiteinrichtungen konzipiert. Die angebotene Schulung dauert eineinhalb Stunden, in denen das bereits vorhandene Wissen der Jugendlichen getestet wird und alle wichtigen Verhaltensmaßnahmen im Falle eines konkreten Verdachts erklärt werden. Schulen und Einrichtungen, die Interesse daran haben, eine solche Informationsveranstaltung zu buchen, können sich an die Beratungsstelle Impuls mit Hauptsitz in Goch wenden.

Um sich vor den gefährlichen Tropfen zu schützen, rät die Frauenberatung, das eigene Glas nie unbeobachtet zu lassen, keine geöffneten Getränke von Fremden anzunehmen und Absprachen mit Freunden zu machen, zusammen nach Hause zu gehen. „Einen üblichen Verlauf bei der Einnahme von K.-o.-Tropfen gibt es nicht,“ sagt Haukes-Kammann. Je nach Substanz und Dosierung sind von sexuell auffälligem Verhalten mit der Suche nach Körperkontakt über Schwierigkeiten beim Gehen und Sprechen bis hin zu völligem Kontrollverlust und Ohnmacht alle Verhaltensmuster möglich. Betroffene Frauen und Männer werden so zu leichten Opfern von Gewaltverbrechen und Raubüberfallen.

Fällt einem ein solches Verhalten bei sich selbst oder Freunden auf, sollte schleunigst ein Arzt aufgesucht werden, um Schlimmeres zu verhindern und die Stoffe, die nur sechs bis zehn Stunden im Blut nachweisbar sind, zu erkennen. „Wenn jemand nicht mehr in der Lage ist, zu gehen, sollte man auf jeden Fall die 112 wählen.“

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