Kevelaer Bill und Margie mit köstlichen Szenen einer Ehe

Kevelaer · Das Comedy-Paar Bill & Margie ist Kult und zum ersten Mal erzählen sie im Bühnenhaus auf Einladung des Kulturbüros Niederrhein ihre Geschichte "Hurra wir lieben noch." Sie kennen keine Berührungsängste, unterhalten sich mit ihren Gästen und holen erstmal die Jüngsten der Familie Werner Maaßen aus dem Achterhoek in die vorderste Reihe. Die Stimme aus dem Off kündigt an: Margie Kinsky in Rom geboren, mit böhmischem Blut und rheinischem Temperament. Bill Mockridge kanadisch, praktisch, gut. Während ihres Studiums in Bonn lernten sich die beiden kennen und bauten das Springmaus Improvisations-Theater auf. Nach erfolgreichen Soloprogrammen steht das seit 34 Jahren glücklich verheiratete Paar mit sechs Söhnen seit einem halben Jahr gemeinsam auf der Bühne. "Hier brennt die Hütte, da sind die Kerzen nichts dagegen", stellt Margie fest. Schließlich gehen sie an diesem Abend in Konkurrenz mit zwei Schützenfesten. Zunächst wird das mit 55 Jahren am längsten verheiratete Paar Helga und Adolf ermittelt, die das Buch zum Bühnenprogramm geschenkt bekommen. Die Zuschauer werden Zeuge einer misslungenen Kanu-Tour als Hochzeitsreise, denn Margie hasst Natur und geht lieber shoppen. Seitdem ist ihr Mann der "Holzfäller", dessen Sätze sie beenden und meistens auch anfangen kann. "Sie ist die Frau, die mein Denken vorweg denkt und mir sagt, woran ich denken soll", meint Bill sarkastisch. "Sie sagt immer, ich sei der große König und sie nur die kleine Dame." Beim Schachspiel ist das der "springende Punkt". Während der König sich nur um ein Feld bewegen darf, ist die Dame die spielstärkste Figur. Margie bezeichnet die Frauen als Multi-Tasking-Talente und die Männer als Mono-Tasking-Genies. Das Männer-Hirn sei wie ein Amt: ellenlanger Flur mit vielen Türen, an denen ein Schild hängt "Bin gleich wieder da". Er behauptet das Frauen-Hirn sei mit pompösen Auftritten wie ein Zirkus. Natürlich hat Margie immer das letzte Wort, indem sie entgegnet, dass ihre Ehe gleichbedeutend ist mit "Ordnungsamt trifft Wanderzirkus". Im zweiten Teil des Programms geht es um das Thema Kinder. "Kann uns jemand toppen oder sind wir die Flodders?" Deutschland sei in der Geburtenrate so tief gesunken: "Wir drohen vom Vatikan überholt zu werden." Aus eigener Erfahrung wissen sie, dass die Pubertät Fassungs- und Orientierungslosigkeit bringt. Doch sie lieben ihre Kinder trotz ihrer Risiken und Nebenwirkungen. "Am Ende wird sowieso immer alles gut", meint Margie und das trifft auch auf den langanhaltenden Applaus zu.

Ihre Söhne Nick (32), Matthew (30), Luke (28), Leonardo (26), Jeremy (23), Liam (20) sind rund um Bonn-Endenich ebenfalls in unterschiedlichen Bereichen des Kreativ-Business tätig.

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