Stadt Kempen Stadt setzt mit Elterncafé auf frühe Hilfe

Stadt Kempen · Kempener Eltern können jetzt von der Stadt zusätzliche Unterstützung erhalten. Gestern wurde im "Haus für Familien – Campus" ein neues Café eröffnet. Dort gibt es Beratung und Erfahrungsaustausch für Eltern von Kleinkindern.

 Zur Eröffnung kamen gestern Morgen die ersten Besucher ins neue Elterncafé des Jugendamtes im "Campus". Es wurde erzählt und gespielt. Auch der Second-Hand-Laden des Kinderschutzbundes wurde eröffnet.

Zur Eröffnung kamen gestern Morgen die ersten Besucher ins neue Elterncafé des Jugendamtes im "Campus". Es wurde erzählt und gespielt. Auch der Second-Hand-Laden des Kinderschutzbundes wurde eröffnet.

Foto: Kaiser

Kempener Eltern können jetzt von der Stadt zusätzliche Unterstützung erhalten. Gestern wurde im "Haus für Familien — Campus" ein neues Café eröffnet. Dort gibt es Beratung und Erfahrungsaustausch für Eltern von Kleinkindern.

Die Stadt Kempen hat ihr Angebot an Hilfen für junge Familien erweitert. Das neue Elterncafé im "Campus" soll Eltern mit Kleinkindern eine Möglichkeit des Austausches bieten und als Anlauf- und Informationsstelle dienen. Mit dem Café will die Stadt vor allem Schwangere und Eltern mit Kindern bis zu einem Alter von drei Jahren ansprechen. Man habe die Kosten bewusst niedrig gehalten, um viele Familien erreichen zu können, sagte Jugendamtsleiterin Heike Badberg bei der Eröffnung. Das Konzept des Elterncafés und eines neuen Internetportals der Stadt Kempen sind besonders auf Prävention ausgerichtet. Für die Jugendamtsleiterin ist klar, dass das Elterncafé und das Internetportal "Palette" sich lohnen, auch wenn nur einzelnen Familien konkret geholfen werden kann.

Bürgermeister Volker Rübo verdeutlichte, dass gerade in dieser frühen Phase das Leben der Kinder entscheidend geprägt werde. "Es ist wichtig, dass wir frühzeitig die Bedürfnisse der Eltern erkennen und Hilfestellung bieten", so Rübo. Damit könnten möglicherweise spätere Problemfälle vermieden werden. Eine Herausforderung des Elterncafés und des Internetportals stelle das "Kommunikations- und Akzeptanzproblem" dar, wie Rübo sagte. Viele schon bestehende Angebote würden oft kaum aufgenommen. Trotzdem wünschten sich Eltern einen Zugang zu Informationen. Hemmschwellen sollen nun mit dem Elterncafé und dem Internetportal "Palette" überwunden werden. Ein ans Café angegliederter Second-Hand-Laden soll dies unterstützen. Margret Terhoeven vom Kempener Kinderschutzbund erläuterte, das "Lädchen" sei eine Alternative zur teuren Babykleidung und ergänze das Angebot des Elterncafés.

Informieren möchte das Elterncafé schon mit Schwangerschaftsbeginn. Durch eine regelmäßige Hebammensprechstunde und Geburtsvorbereitungen sollen Mütter und Väter angesprochen werden, die Beratungsangebote bisher kaum genutzt haben, erklärte Annette Dieckmeyer. Die Diplom-Sozialpädagogin besucht Familien nach der Geburt mit einem Babybegrüßungspaket und will im Elterncafé einmal wöchentlich einen "Offenen Babytreff" für Fragen rund ums Baby anbieten. "Wir hoffen, dass das Angebot von vielen Eltern angenommen wird. Es soll keine steife oder gezwungene Atmosphäre entstehen, sondern eine lockere Runde für Eltern, die sich sonst den Aufgaben, die ein neugeborenes Kind mit sich bringt, allein stellen müssten", sagte Annette Dieckmeyer.

Birgit Canzler, die das Café als Ansprechpartnerin betreut, und Diplom-Sozialpädagogin Sandra Müller sind sich sicher, dass das Projekt auf große Akzeptanz stoßen wird. "Wir haben bereits konkrete Nachfragen", sagte Müller. So war auch die 32-jährige Martina Jahn mit ihrem Sohn Jonah gestern eigentlich nur wegen des Mini-Clubs im Campus. Zur Eröffnung nutzte sie das Frühstücksangebot des Elterncafés. Sie kann sich vorstellen, öfter zu kommen. "Für Eltern und Kinder bietet das Café eine gute Austauschmöglichkeit in lockerer Atmosphäre", meinte Martina Jahn. Solche Eindrücke seien wichtig für die Entwicklung des Elterncafés, sagte Sandra Müller. "Wenn Eltern ihre Begeisterung weitertragen, ist das etwas, was kein Flyer erreichen kann."

(RP)
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