Das Grünflächenamt der Stadt Kempen ermöglicht interessierten Bürgerinnen und Bürgern eine solche Baumspende an mehreren Standorten im öffentlichen Grün. Normalerweise fallen Parkanlagen, Grünflächen an Straßen und Kinderspielplätze in diese Kategorie. Im Bürgerwald zwischen Hagelkreuz und Kempener Außenring wird der Platz für neue Bäume bereits knapp. Die Leiterin des Grünflächenamtes, Patricia Schürmann, freute sich bei der Baumspende gestern Morgen über den Ausnahmestandort auf dem Schulhof, denn auch wenn Schüler schon des öfteren Bäume gespendet hätten, sei eine Pflanzung auf dem Schulhof bisher einzigartig. "Der Wunsch des Abiturjahrgangs, einen Baum auf ihrem Schulhof zu platzieren, war in diesem Fall erfüllbar", sagte Patricia Schürmann.

Der Spitz-Ahorn wurde auf dem Schulhof gepflanzt, als der Boden zwischenzeitlich nicht mehr gefroren war. Bei der Vorstellung des neuen Gewächses konnten die Schüler sich nun geschlossen um ihren Spitz-Ahorn gruppieren. Der stellvertretende Schulleiter Dr. Winfried Spanaus bedankte sich bei seinen Schülern für die Spende. Er versuchte herauszufinden, was die Schüler mit dem Baum zu sagen versuchten. "Der Ahorn ist einer der bekanntesten und meist gepflanzten Bäume in deutschen Städten", sagte Spanaus. "Da könnte ein Zusammenhang zur Größe eures Jahrganges bestehen, denn auch die Zahl der Abiturienten ist in diesem Jahr besonders groß." Der stellvertretende Direktor spekulierte weiter: "Einige Ahorn-Bäume können bis zu 200 Jahre alt werden. In Ausnahmefällen sogar 214. Vielleicht steht also jedes Jahr für einen von euch und solange der Baum steht, werdet ihr dieser Schule erhalten bleiben."

"Acer platanoides 'Royal Red'" ist die lateinische Bezeichnung des rotblättrigen Spitz-Ahorns. Baumexpertin Patricia Schürmann erklärte, dass der gepflanzte Baum bereits zwischen zwölf und 16 Jahre alt sei. "Er wird etwa 20 Meter hoch wachsen und einen ungefähren Kronendurchmesser von sechs Metern bekommen", so Patricia Schürmann. Mit dem rotblättrigen Spitz-Ahorn hätten die Abiturienten eine gute Wahl getroffen. "Er gilt auch als Baum der guten Laune und im Volksmund sagt man, man käme unter den roten Blättern zur Ruhe", erläuterte die Leiterin des Grünflächenamtes und hoffte, dass sich die Schüler weiterhin die gute Laune bewahren. Auch wenn man es sich noch nicht unter dem Baum bequem machen könne, wünschte sie allen ein gutes Gelingen und die nötige Ruhe für die anstehenden Abitur-Prüfungen.

Hildegard Carpinski, Biologielehrerin am Luise-von-Duesberg-Gymnasium, fasste zusammen, was der Ahorn für die Schule darstelle: "Der Baum ist etwas Lebendiges. Mit ihm werdet ihr stets an dieser Schule verwurzelt sein."