Stadt Kempen Darmkrebs: Ärzte raten zur Vorsorge

Stadt Kempen · "Besser Vorbeugen als Nachsorgen" lautet die Devise beim Thema Darmkrebs. Das Kempener Hospital zum Heiligen Geist beteiligt sich an der bundesweiten Info-Kampagne im Monat März. Morgen ist ein Aktionstag.

Nach Prostatakrebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen ist Darmkrebs die jeweils zweithäufigste Krebsart in Deutschland. 27 000 Todesfälle verursacht der Darmkrebs laut Deutscher Krebshilfe Jahr für Jahr. Dabei ist er durchaus heilbar – vorausgesetzt, er wird früh genug erkannt. Worauf es zu achten gilt, welche Therapien es gibt und wie genau Vorsorge am besten betrieben wird, darüber informieren am kommenden Samstag, 16. März, auch die Experten des Hospitals zum Heiligen Geist in Kempen.

"Darmkrebs kommt meist schleichend und völlig unbemerkt. Erst im Endstadium, wenn es für eine Heilung oft schon zu spät ist, treten die gängigen Symptome in Erscheinung: plötzlicher Gewichtsverlust, heftige Schmerzen im Bauchraum und blutiger Stuhlgang. Dabei sind die Heilungschancen für Darmkrebs sehr günstig – wenn die Krankheit rechtzeitig diagnostiziert wird", erklärt Dr. Oliver Schmidt Osterkamp, Chefarzt der Inneren Medizin I am Kempener Krankenhaus. Seine Empfehlung lautet: Ab dem 56. Lebensjahr sollte jeder regelmäßig zur Vorsorgedarmspiegelung, der so genannten Koloskopie, gehen. Wer familiär vorbelastet ist, sollte diese bereits früher durchführen lassen. Schon eine einmalige Darmspiegelung senkt die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, um 30 Prozent, so Dr. Oliver Schmidt Osterkamp weiter.

Sie sei mit Abstand die treffsicherste Methode zur Erkennung von Darmkrebs. "Mit modernsten Geräten können wir unsere Patienten schonend endoskopisch untersuchen und bereits kleinste Läsionen mittels hochauflösender Bildgebung erkennen. Dies ermöglicht uns eine sehr exakte Diagnose."

Sollte diese tatsächlich die Notwendigkeit einer Operation bestätigen, sind seine Kollegen Dr. Sven Hansen, Chefarzt der Viszeralchirurgie, sowie der allgemeinchirurgische Chefarzt Dr. Rolf Seyrich mit ihrer langjährigen Expertise zur Stelle. Bevorzugt operieren sie bei der Behandlung des Darmkrebs minimalinvasiv, jedoch zählen auch die klassischen chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten zu ihrem Repertoire. "Bei der minimalinvasiven Chirurgie handelt es sich um Eingriffe mit kleinstmöglicher Verletzung der Haut bzw. der Weichteile. So profitieren die Patienten von einer minimalen Operationswunde, einer erheblich verkürzten Erholungsphase und vor allen Dingen von Ergebnissen, die auch höchsten kosmetischen Ansprüchen genügen", erklärt Dr. Sven Hansen.

Jedoch stoße man hier immer wieder auch an Grenzen. "Bei sehr großen oder schon weit fortgeschrittenen Tumoren ist oft ein größerer Bauchschnitt nötig – ebenfalls, wenn bereits weitere Organe betroffen sind", bestätigt Dr. Rolf Seyrich die Einschätzung des Kollegen.

Wie genau die einzelnen OP-Methoden schließlich ablaufen, welche Vorbereitungen getroffen werden sollten und warum man vor einer Darmspiegelung gar keine Angst haben muss, darüber möchten die drei Experten die Bevölkerung nun gemeinsam umfassend aufklären. Unter dem Motto "Endoskopie und Chirurgie des Darmkrebs. Innovationen und Kooperationen" veranstaltet das Hospital zum Heiligen Geist deshalb am kommenden Samstag, 16. März, von 10 bis 15 Uhr einen Informationstag anlässlich des Darmkrebsmonats März – mit Vorträgen der Chefärzte, Vorführungen und viel Raum für Gespräche mit den Experten. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.krankenhaus-kempen.de

(RP)
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