Stadt Kempen Schmeckt Schülern das Mensa-Essen nicht?

Stadt Kempen · Die große und moderne Mensa an der Kempener Martin-Schule, die auch von den Schülern der benachbarten Gymnasien genutzt werden soll, hat erhebliche Einbußen beim Zulauf. Viele Schüler nutzen das angebotene Mittagessen nicht mehr.

Es sollte eine gesunde Küche angeboten werden, die Schülern, die auch am Nachmittag Schulunterricht haben, neue Energie geben sollte. In Kempen war man stolz auf die neue Mensa, die im Frühjahr 2011 in der Martin-Schule ihre Pforten öffnete. Mittlerweile scheint Ernüchterung eingekehrt. Denn allzu viele Schüler bleiben dem Mittagstisch fern, wählen statt dessen den Weg zum Schnell-Imbiss. Bei der Politik schrillen die Alarmglocken. Nach einer Mitteilung der Verwaltung im nicht-öffentlichen Teil der vorigen Sitzung des Schulausschusses wird das Problem nun in der Sitzung des Gremiums am kommenden Montag, 25. November, 18 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses am Buttermarkt erstmals auch öffentlich thematisiert. Die CDU-Fraktion hat dazu eine entsprechende schriftliche Anfrage gestellt.

Nach Angaben des Kempener Schuldezernenten Michael Klee hat Mitte September erstmals ein "Qualitätszirkel Mensa" getagt, der sich mit den Gründen für die nachlassende Akzeptanz und möglichen Lösungsansätzen befasst hat. Gemeinsam wollen Verwaltung, Schulen, Schüler, Eltern und Politik in dem Zirkel über mögliche Änderungen und Verbesserungen beraten. Auch der Caterer, der das Mittagessen für die Schüler liefert und das Personal für die Essensausgabe stellt, ist mit im Boot. Bei der Stadt ist man bemüht, kurzfristig Verbesserungen bei Qualität des Essens und Service in der Mensa zu erreichen. Der Qualitätszirkel soll eingerichtet bleiben, um dauerhaft die Versorgung in der Mensa zu beobachten und mögliche Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und mögliche Lösungsansätze gemeinsam zu erarbeiten, so Beigeordneter Klee in seiner Vorlage für den Schulausschuss.

Anstoß für die Anfrage der CDU-Ratsfraktion war die Mitteilung der Verwaltung im nicht-öffentlichen Teil der vorigen Sitzung des Schulausschusses, den laufenden Vertrag zur Lieferung des Mittagsessens mit dem Caterer um weitere sechs Monate verlängern und die neue Ausschreibung der Leistungen zum Beginn kommenden Schuljahres 2014/2015 vornehmen zu wollen. Angesichts der spürbar nachlassenden Akzeptanz des Mittagstischs bei den Schülern hält die CDU-Fraktion die Vertragsverlängerung für bedenklich — auch in dem Wissen, dass eine Neugestaltung der Mahlzeitenversorgung und Ausschreibung der damit verbundenen Leistungen gut vorbereitet sein muss.

Die CDU ist für eine Trennung von Lieferung und Ausgabe des Mittagsessen. Das sei zwar grundsätzlich möglich, so die Verwaltung, aber auch nicht unproblematisch. Denn es würde sich kein Caterer finden, der nur die Ausgabe des Essens übernimmt, das eine andere Großküche anliefert. Deshalb hält die Verwaltung die Abwicklung aus einer Hand weiterhin für sinnvoll. Eigenes Personal dafür einzustellen, wie von der CDU angefragt, ist aus Sicht der Stadt ebenfalls nicht erstrebenswert, weil teurer.

Der Schulausschuss wird sich am Montagabend — im nicht-öffentlichen Teil — nochmals mit der Vergabe zur Lieferung und Ausgabe des warmen Mittagstisches in der Schulmensa befassen.

(RP)
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